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George A. Romeros Trilogie der lebenden Toten gilt allgemein als Meilenstein des Zombiegenres, nach 25 Jahren knüpft er mit diesem nachgeschobenen Teil an jene Story an. Die Epidemie ist mittlerweile fester Bestandteil des Lebens weniger Priviligierter, die sich in einem Hochhaus verbarrikadiert haben und dem einfachen Fussvolk, das in den verwüsteten Überresten ihrer Stadt wohnt. Mittendrin sind Riley, Cholo und ihre Crew, mit einem Truck für lebensnotwendigen Nachschub aus den Zombiegebieten sorgend, ständig also in Kontakt mit den untoten Walkern, im Volksmund liebevoll „Stinker“ genannt. Als das kostbare, mit Waffen bestückte Vehikel von Cholo entführt wird, soll ausgerechnet Riley es wiederbeschaffen, bevor der verbitterte Büttel des Bosses Kaufmann den Wolkenkratzer beschießt. Romero konzentriert sich von vornherein darauf, Zombieaction in Verbindung mit etwas „Mad Max“-Stimmung zu verbreiten, statt unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Natürlich ist es meist dunkel, die ausgeblichenen Farben sind bläulich und zwischendurch sind die menschenleeren oder von Walkern bevölkerten Straßen zu sehen, was allerdings einfach fehlt ist Spannung. Die ist von vorn bis hinten im Mittelmaß vorhanden, mehr jedoch nie, richtige Schocksequenzen gibt es auch kaum. Die Zombies stehen derweil auf der nächsten Evolutionsstufe, organisiert, lernfähig und neuerdings in Waffenbesitz. Nicht so selbstverständlich wie in „Grossangriff Der Zombies“, doch unter der Führung eines fragwürdigen Leaders, quasi die Reinkarnation des Quotenschwarzen aus „Nacht Der Lebenden Toten“, der die Seiten gewechselt hat. Während Riley den humanistischen Helden ohne Ecken und Kanten darstellt, gleicht die Figur des Cholo, der Latinodraufgänger à la Tarantino, dem Antihelden und Underdog in einem. Asia Argento verkommt neben denen zum schießkräftigen Anhängsel mit sexy Augenringen wie nie zuvor, wer’s mag. Dennis Hopper ist noch so etwas wie ein Fels in der Brandung, selbst wenn seine Figur als mieser, menschenverachtender Kapitalist, der in seinem Tower hockt, weniger gesellschaftskritisch als vorhergesagt, sondern mehr die klassische Rolle des Feinbildes solcher Plots ist. Schließlich ist die alleinige Position auf dem Thron ein für Katastrophenszenarien typisches Hirngespinst, „Land Of The Dead“ ist typisch amerikanisches Popcornkino und als solches nicht schlecht. Einen Cameoauftritt von Tom Savini als Zombie gäbe es da noch, eine der wenigen Offerten an die damalige Zombietrilogie. Die SFX kamen dieses Mal hingegen von der KNB FX Group. Die sind bekanntermaßen keine Stümper ihres Fachs und so zeigen die eine ganze Palette an bluttriefenden Wunden, Metzelszenen und ein paar der in diesem Subgenre so beliebten Eingeweidemampfereien, manches ist richtig nett umgesetzt, ein unbändiges Gorefest ist es hingegen nicht geworden.

Fazit: In jeder Hinsicht solides Popcornkino, mehr außer dem Kunstblutgemetzel beim besten Willen nicht. 6/10 Punkten

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