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„When there’s no more room in hell the dead will walk the earth”: Schenkt man George A. Romero hier Glauben, dann ist Satans Reich schon seit einigen Jahrzehnten wegen Überfüllung geschlossen. Zum mittlerweile vierten Mal lässt der Urvater der Zombiefilme die Untoten auf die Menschheit los. Auf eine lange Einleitung verzichtet der Meister auch hier: Wie schon in „Dawn Of The Dead“ und „Day Of The Dead“ katapultiert er den Zuschauer in eine Welt, die einer nuklearen Wüste gleichkommt. Alle größeren Städte sind nicht mehr als grotesk anmutende Ruinen, welche auf eine längst vergangene Zivilisation schließen lassen. Die einzigen „Lebewesen“ sind Zombies, die längst für die Unbewohnbarkeit der größten Teile des blauen Planeten gesorgt haben. Der Mensch hat freilich nichts aus seiner misslichen Lage gelernt: Die Dichotomie „arm vs. reich“ ist auch in Romeros apokalyptischem „Land Of The Dead“ ein zentrales Thema. Mal mehr, mal weniger gelingt es ihm dabei, Seitenhiebe auf die amerikanische Gesellschaft zu landen, wenn er beispielsweise dem Tyrannen Kaufmann die Aussage in den Mund legt, dass mit Terroristen grundsätzlich nicht verhandelt würde. Dieser hat sich in einem luxuriösen Kaufhaus verschanzt und dort sein eigenes Reich aufgebaut. Die Menschen, welche sich ein Leben in dessen Turm nicht leisten können, vegetieren in den davor aufgebauten Slums vor sich hin. Zur Sicherung der Ressourcen und natürlich auch, um sich selbst zu bereichern, schickt der Mogul von ihm ausgebildete Truppen los, die mit Hilfe der „Dead Reckoning“, einer fahrenden Festung, die Städte von den Untoten befreien und Lebensmittel, sowie Alkohol und Medikamente besorgen sollen. Natürlich hegen seine Arbeiter schon bald den Wunsch, auch ein Stück vom Kuchen der Reichen abzubekommen und versuchen, eine Revolution zu starten. Doch auch die Toten, bislang unorganisiert und mehr oder weniger leicht zu überlisten, schließen sich unter „Big Daddy“, einem Zombie mit offenbar marginaler Intelligenz zusammen, um Kaufmanns „Festung“ zu stürmen.
Mit „Land Of The Dead“ setzt Romero nun also seine „Zombie“ – Saga fort. Neues hat er dem Genre hier allerdings nicht mehr zu bieten. Die Idee, den Untoten einen geistigen Anführer an die Seite zu stellen geht eher nach hinten los. Nichtsdestotrotz hat er einen Film erschaffen, der Fans des Genres bestens zu unterhalten weiß. Das apokalyptische Szenario kommt wirklich beklemmend daher, selbst die Sonne scheint sich vor der Katastrophe zu verstecken. Die Effekte – absolut unverzichtbarer Bestandteil dieses Genres – sind fantastisch, was auch auf die Masken zutrifft. Doch Zartbesaitete seien vorgewarnt: Auch in seinem neusten Output schenkt Romero den Mägen seiner Zuschauer nichts. Da der Film streckenweise unglaublich heftig ausgefallen ist, verwundert es schon, dass er den Schneideraum offensichtlich unangetastet überstanden hat. Dass „Dawn Of The Dead“ und „Day Of The Dead“ beschlagnahmt wurden, „Land Of The Dead“ bislang jedoch nicht einmal eine Indizierung ereilt hat, lässt wieder einmal ernsthafte Zweifel an der geistigen Kompetenz der FSK - Verantwortlichen aufkommen...
Schauspielerisch ist der Film durchschnittlich. Erwähnenswert ist allerhöchstens Dennis Hopper, dem man den Psychopathen Kaufmann zwar abnimmt, der aber trotzdem nicht im Gedächtnis bleibt. Auch Dario Argentos Tochter Asia hat eine Rolle als Prostituierte bekommen, kann aber ebenfalls nicht durch eine außergewöhnliche Leistung punkten. Herrlich ist allerdings der Cameo – Auftritt von Effektguru Tom Savini, der es sich nicht hat nehmen lassen, noch einmal im „Dawn Of The Dead“ und „From Dusk Till Dawn“ – Outfit Jagd auf Frischfleisch zu machen. Es wäre allerdings schöner gewesen, ihn etwas länger auf der Leinwand bewundern zu können.
Unter dem Strich ist „Land Of The Dead“ ein solider Zombiefilm geworden, der zwar – ungleich seinen Vorgängern – höchstwahrscheinlich nicht in die Annalen der Filmgeschichte eingehen wird, einem jeden Romero – Fan jedoch ans Herz gelegt werden kann. Der Film ist blutig, spannend und kann mit den bis dato besten Zombiemasken aufwarten. Wer also bereit ist, neunzig Minuten lang sein Gehirn abzuschalten und mal wieder einen richtig gut gemachten Horrorfilm im altmodischen Stil sehen möchte, ist mit „Land Of The Dead“ bestens bedient.
7 / 10 Punkte

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