Land of the dead:
Der neueste (und damit vierte) Teil der legendären Zombie Reihe von George A. Romero (Night of the living dead, Crazies…) hat mich in mehr als nur einer Hinsicht überrascht.
Erstens habe ich schon lange keinen so brutalen, kompromisslosen und von Hollywood dermaßen losgelösten Film gesehen wie „Land of the dead“ und zweitens waren die (bis auf die Göttin Asia Argento und Dennis „Easy Rider“ Hopper) weitgehend unbekannten Darsteller extrem überzeugend.
Kurz zum Inhalt der Vorgängerteile: Im ersten Teil (Night of the living dead; der nur in s/w gedrehte Kultschocker aus dem Jahre 1968) betrifft das Zombie Phänomen nur einen Friedhof und ein paar Häuser, im 2. Teil (Dawn of the dead) eine Stadt und in Day of the dead einen ganzen Landstrich.
In „Land of the dead“ schließlich ist die ganze Welt, bis auf eine Stadt (oder möglicherweise eine handvoll mehr) von Zombies überflutet. Zu Beginn des Films wird eine Gruppe (darunter Simon Barker und John Leguizamo) von Überlebenden eingeführt, die ein von Zombies beherrschtes Dorf überfallen, Lebensmittel und Medikamente besorgen (einige auch Luxusgüter wie Sekt und Zigarren) und die Beute anschließend zur letzten Festung der Menschheit bringen. Dort herrschen die wenigen Reichen (und dadurch die Dekadenz) in einem Gläsernen Wolkenkratzer und leben von der Unterdrückung der armen Bevölkerung, die täglich ums Überleben kämpfen muss. Amüsieren kann man sich unter Anderem in dem man sich mit angeketteten Zombies photographieren lässt, oder auf Untote wettet, die sich um ein lebendes Opfer prügeln. In diesem Zusammenhang wird auch Asia Argento eingeführt. Währenddessen versuchen die immer intelligenter werdenden Zombies in die Stadt einzudringen. Dem Showdown steht nichts mehr im Weg…
Land of the dead leitet hoffentlich einen modernen Zombie Film Zyklus ein.
Der Film ist Romerotypisch konsumkritisch (Die Reichen in ihrem Glitzerparadies; die sich erhebenden Massen…), makaber (Einem nicht ganz geköpften Zombie wird durch die Brust und dann durch seinen hinten baumelnden Kopf geschossen), splattrig, actionreich und angenehm ruhig (ohne 2000 Schnitte die sec) umgesetzt.
Die Splatterszenen sind einfallsreich, die Spezial Effekts glänzend und die Masken der Untoten sind genial gelungen.
Ein Gastauftritt von Tom Savini rundet das Vergnügen gekonnt ab.
Leider hat der Film zwischenzeitlich auch einige Längen und meiner Meinung nach wird dem schwarzen Überzombie zuviel Spielraum für seine Gefühlswallungen gegeben (Trauerschreie und komische Verständigungsgeräusche).
Nichts desto Trotz: wer die Nerven aufbringen kann sich 93 min lang grässliche Zombies und brutales Gemetzel anzusehen, dem empfehle ich Romeros 4. und für mich pers. besten Zombiefilm.