Review

+++Das Action-Drama der Zombiefilme+++
Gestern sah ich im Kino George A. Romeros neuen Zombiehorrorfilm. Der erste seit 20 Jahren („Day of the Dead“ 1985). Und ich fand ihn gut. Schon in den ersten 5 Minuten ist der typische Stil des Altmeisters zu erkennen, der „Land“ so geschaffen hat wie er schon vor 30 Jahren Filme machte. Man erinnere sich zurück an die immer wieder kehrenden Kopfschussszenen aus „Dawn“. Richtig blutig und krass. Man bekommt eine actionreiche aber auch dramatische Handlung erzählt, die wieder wie bei „Dawn“ am Ende beweist, dass man sich einfach vor den Untoten nicht retten kann. Selbst der reiche Obermacker, der hoch oben in seinem abgesicherten Hochhaus sitzt (gespielt von Dennis Hopper) hat da zum Schluss keine Macht mehr und muss dran glauben.
Dieses Werk ist nicht zu vergleichen mit dem Remake von „Dawn“ oder Resident Evil, denn es gibt keinen einzigen direkten Gag, der es darauf anlegt, dem Zuschauer ein Schmunzeln abzugewinnen. Das ist eben der Romero-Stil. Die Story ist geradlinig, solide, todernst und mit etlichen Ekelsequenzen versehen, wie es Kenner von Romeros Filmen gewohnt sind. Wer hier einen Schocker à la „Der Fluch“ oder „High Tension“ erwartet wird leider enttäuscht. Es kommen zwar die horrortypischen Schreckmomente darin vor, wenn ein Zombie hinter einer Tür oder einem Fenster hervorspringt, aber man erschreckt sich da nicht mehr.
Was vielmehr für mich beeindruckend war, sind die krassen Zustände und Ereignisse, welche diesen Film von anderen abheben. Romero hat sich wie zuvor Gedanken gemacht, welche menschenverachtenden und zynischen Elemente er diesmal dem Zuschauer präsentieren kann. Und solche Dinge habe ich in keinem anderen Zombiefilm der vergangenen 10 Jahre gesehen. Beispiele hierfür sind die Szene, in der eine Frau in eine geschlossene Kampfarena zu zwei Zombies gesteckt wird, oder als mit Raketenwerfern auf eine Gruppe Zombies geschossen wird, die gerade am fressen sind. Die wandelnden Toten werden nicht mehr nur in den Kopf geschossen, sondern mit Maschinengewehren zuckend zu Brei geballert. Einem Menschen wird die Hand entzweigerissen. Ein Soldat, der gerade eine scharfe Handgranate in der Hand hält bekommt diese von einem Metzgerbeil abgeschlagen. Er fällt selbst auf seine Hand und die Granate explodiert unter ihm, wobei sein Körper zerfetzt wird. Und nicht zu vergessen: Die Szenen, in denen die intelligent gewordenen Zombies unter ihrem noch schlaueren Anführer die Zivilbevölkerung der abgeriegelten Stadt in die Enge treiben und beginnen sie aufzufressen. Die üblichen romeroberühmten Dinge, die nur er so exzessiv darstellt, wie kein anderer Regisseur. Ach ja und Tom Savini, der bekannte Motorradrocker aus Dawn darf auch wieder mitspielen, aber diesmal als Zombie.
Fazit: Ein gelungener Zombiestreifen, der die altbekannte Situation in einem neuen Licht darstellt und nicht so, wie wir es schon dutzende Male vorher gesehen haben. Kein Oberhammer, aber auch nicht schlecht. Schulnote 2 bis 3. Das geht in Ordnung. Besser als „Day“, aber nicht so gut wie „Dawn“. Deshalb gibt’s dafür 7 von 10 Punkten.

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