Wo fang ich am besten an... Was dem Film am entscheidensten fehlt ist die Atmosphäre. Diese ist zwar in gewisser Weise vorhanden, aber längst nicht so überzeugend und brilliant wie in seinen Vorgängern. Dennoch ist sie einigermaßen düster gehalten, zwar nicht beklemmend, aber nicht ganz ohne wirkung. Hier kam auch nicht so wirklich diese apokalyptische Endzeitstimmung zum tragen, die gerade beim letzten Teil am besten hätte gelingen müssen. Genau das hab ich an den Originalen geliebt.
Eine komplexe Story sucht man hier vergebens, dessen war ich mir aber schon vorher bewusst, da Zombie-Filme nunmal nicht davon leben.
Positiv: Die Efx sind wie immer gut geworden und ich find nichts daran aussetzen. Auch die Schnitte für ein R-Rated sind gut gesetzt und fallen nicht unbedingt negativ auf bzw. sind nur dem geschulten Auge erahnbar. Das alleine reicht allerdings nicht ganz aus.
Genauso klasse wie gewohnt fällt das Design der Zombies aus, die einiges mehr an menschlichen Zügen erhalten haben. Teilweise kann man das positiv bewerten, da der Schluss dadurch etwas emotionaler wird. Jedoch nur so viel wie es für einen Zombie-Streifen verträglich ist. Auf der anderen Seite nimmt das dem Film ein bisschen zu viel an Ernsthaftigkeit. Die Betrachtung der Untoten als daseins berechtigte menschliche Geschöpfe will einfach nicht so recht ins Gesamtbild und in die Grundzüge des Genres passen, wenn auch die Idee dazu innovativer ist als die übliche Art.
Die schauspielerische Leistung haut mich nicht gerade vom Hocker und die Charaktere sind für meinen Geschmack nicht interessant genug gestaltet und zu klischeehaft um glaubwürdig zu sein. Der einzige Lichtblick ist - wie sollte es auch anders sein - Dennis Hopper, der seinen Part überzeugend unsympathisch spielt, nichtsdestotrotz ein wenig in die Jahre gekommen ist und nicht grad die beste Leistung seiner karriere abruft. Daher lässt sich auch nur schwer eine Verbindung zu den Figuren (besonders auf emotionaler Ebene) und Mitgefühl herstellen. Auch das konnten die alten Teile besser.
Was dem Film widerrum deutlich gelungen ist, stellt die Gesellschaftskritik dar, welche in diesem Teil fast schon am auffälligsten der ganzen reihe ist. Der Kontrast zwischen der sichs gut gehen lassenden High-Society und der heruntergekommenen, ums überleben kämpfenden Unterschicht ist sehr ehrlich und teilweise schon übertrieben dargestellt. Schlussendlich wird der sich mit improvisorischer Hochsicherheit schützenden übrig gebleibenen Gesellschaft ihr eigenes System zum Verhängnis und sie sind den Zombies ausgeliefert. Das Ende kommt schließlich sehr abrupt daher.
Jetzt hab ich mich eigentlich auch genug darüber ausgelassen. Der Film ist eindeutig zu kommerziell und modern gedreht, Romero vergisst hierbei einfach seine alten Fähigkeiten abzurufen und "bei seinen leisten" zu bleiben. LotD enthält zu wenig den Carme und den Reiz seiner Altwerke. Altbewertes sollte man nicht zu sehr verändern wollen. Ich persönlich hätte mir einen besser durchdachten Abschluss gewünscht, anstatt einen "Romero" der zu sehr vor sich hin plätschert.
Unterhalten hat er mich auf jeden Fall, auch wenn der zynische Humor ein wenig zu kurz kam.
Land of the Dead ist zwar kein Meisterwerk und definitv der schwächste Teil der Dead-Reihe, dennoch ein echter "Romero" und kann sich deshalb vom Einheitsbrei abheben. Vielleicht hab ich auch zu viel erwartet.