Kurz nach "Papillion" enstand unter Serienregisseur William Witney dieser Gefängnisfilm. Produzent war kein Geringerer als Roger Corman, samt seinem jüngeren Bruder Gene. Mit Hauptdarsteller Jim Brown, welcher in den 70er Jahren in die engere Auswahl für die Rolle des Shaft kam und auch heute noch als "Shaft" Kopie bezeichnet wird, erhoffte man sich den Erfolg. Aber Auch Corman musste erkennen, dass man nur in Fahrwasser eines Klassikers mitfuhr, trotz der Hilfe durch Warner Bros, welche den Film auch bei Direct To Video veröffentlichen. Das Tape ist heute ziemlich selten, bei uns wird "Meuterei auf der Teufelsinsel" auf dem Pay-TV Sender MGM ausgestrahlt.
Tommy LeBras (Jim Brown) steht kurz vor der Hinrichtung wird aber errettet durch ein neues Gesetz. Alle Häftlinge mit lebenslanger Haftstrafe werden auf die Teufelsinsel verlegt. Von dort ist bisher noch Niemand die Flucht gelungen. Die Wärter sind unheimlich brutal, demütigen die Gefangenen und lassen sie sogar gegeneinander kämpfen. Aber Tommy gibt nicht auf und findet eine Fluchtmöglichkeit. Auch durch die Hilfe seines Kumpels Devert (Chris George) geht der Plan auf. Zu Viert flüchten sie in das Innere der Insel, die Polizei immer im Nacken. Aber so eine Flucht hat auch Tücken und fordert zudem Opfer.
Die Gefängniskulisse ist doch etwas mager geraten. Man sieht hier das knappe Budget. Eigentlich spielt sich die erste Hälfte des Films nur am Strand ab, wo die Häftlinge arbeiten müssen. Als Gefängnis muss nur ein einzelner Raum herhalten, indem die Gefangenen auf Stroh schlafen müssen. Dafür haben die restlichen Orte Flair, zudem eine große Portion Exotik. In diesem Film geht es rein um die Flucht des lebenslang verurteilten LeBras, welche jedoch erst gegen Mitte des Films stattfindet. Vorher beschäftigt man sich ein wenig mit den Charakteren, den brutalen Spielchen der Wachen und rechnet brutal mit einem Verräter ab. Die Flucht wird nebenbei auch vorbereitet, dabei kommt auch Spannung auf, richtig punkten können fiese Szenen wie der blutige Haiangriff, die Todesfalle der Indianer. Die kleine Lebrakolonie hat man kurzerhand vom großen Vorbild gestohlen.
Langeweile kommt hier zumindest nie auf, es passiert ständig etwas. Kleine Prügeleien, Misshandlungen der Gefangenen, die Flucht über das Meer, Hetzjagd durch den Dschungel, das kurze Intermezzo bei den Eingeborenen und am Ende einen Shootout, mit teils recht blutigen Einschüssen. Natürlich wird die Vierergruppe dezimiert und man weiss erst im Finale ob jetzt LeBras, oder Devert der eigentliche Held des Films ist. Leider fehlen mir hier richtige Höhepunkte. Hier ist alles zu standatisiert. Dabei agieren die Darsteller wirklich ordentlich Jim Brown gibt den muskelbepackten Tommy LeBras und Chris George (Grizzly, Enter the Ninja) seinen Kumpanen Devert. Die Darsteller sind allgemein eher unbekannter Natur.
Sehr solider Gefängnisfilm, gut inszeniert, Unterhaltung ist auch garantiert, aber ohne Höhepunkte. 84 Minuten, die man recht schnell wieder vergisst.