Wenn sich Troma am klassischen Shakespeare-Stoff versucht, dann wird eine Schmuddeloper der besonders toxischen Art daraus. Dieses Mal leider nicht im positiven Sinne gemeint... Nach einem witzigen Auftakt, den der leider verstorbene Motörhead-Frontmann Lemmy als Erzähler gestalten darf, brechen filmische Chaostage los, die man in den nächsten 100 Minuten nur sehr schwer ertragen kann.
Schade, dass sich Troma nicht mehr in Partyfilmen versucht hat, denn die Einleitung ist eine feucht-fröhliche Mélange für Erwachsene, wenn der Alkohol fließt, die Kinder im Bett sind und allerhand Dinge passieren, über die man später nur noch mit einem gewissen Lachen oder Heulen berichtet.
Dann hat man sie alle reingepackt, die Freaks und Underground-Fetischisten, Szenegänger und Gepiercten, um ein wildes Sammelsurium an Möchtegern-Darstellern auf die Beine zu stellen. Abgefuckt ist alles, Talent ist Nebensache und davon lebt auch der ganze Film. Die Story ist nur noch ein einziges Flickwerk und fast schon der krasse Gegenpol zum Baz Luhrman-Kinohit, der Leonardo Di Caprio in der Hauptrolle hatte und just im gleichen Jahr erschien.
Hier wird eine bisweilen kaum anschaubare Klamotte daraus, die komischerweise mit den Troma-üblichen Geschmacklosigkeiten spart, um statt dessen schnell in der Langeweile zu versickern. Nur zwei Sachen bleiben wirklich in Erinnerung: So frisst Tromeo Popcorn aus dem geöffneten schwangeren Bauch seiner Geliebten, die später als Mischung aus Hund und Schwein vor dem Traualtar erscheint.
Kann man cool und schräg finden, muss man aber nicht. Mir ging das ganze Kaspertheater ziemlich schnell auf die Eier. Selbst wilden New York-Underground mit Anarcho-Touch hätte man auch anders inszenieren können, da sitzen die Tromas ja direkt an der Quelle. Was bleibt, ist klassischer Stoff im Schleudergang, der durch sämtliche Farbe verliert.
Nicht mehr wie drei Punkte wert...