Review

"All our times have come
here -but now there - gone"
-- Blue Öyster Cult: Don't Fear The Reaper

"Robin und Marian" ist ein wunderschöner Film, der die Legende um den englischen Volkshelden nach unzähligen (oftmals sehr überflüssigen) Film Aufgüsssen zu einem würdigen Abschluss bringt. Und weil die ungezügelte filmische Ausschlachtung der Legende um Robin Hood denselben schon vor Jahrzehnten zu einer Karikatur degradierte, macht "Robin und Marian" in meinen Augen auch noch so manchen Nachfolgebeitrag bis dato überflüssig.

Selbstverständlich greift der Film nahezu alle Dinge auf, die man bekannterweise mit Robin Hood verbindet, allerdings nicht um diese, unlängst zu Klischees verkommen, als solche weiter zu bedienen, sondern um sie in würdiger (und oft desillusionierender) Weise zu bestatten. Sean Connery verkörpert den in die Jahre gekommener Robin Hood geradezu perfekt. Aus den alten Idealen ist Wunschdenken geworden, die Realität der menschlichen Natur, gezeichnet von Gier und hemmungsloser Selbstverwirklichung, hat die idealisierten Tugenden von einst einfach überlebt.

Nach dem Tod von Richard Löwenherz, der auf den Kreuzzügen zu einem verbitterten und selbstsüchtigen Tyrann geworden ist, kehrt Robin Hood nach England zurück um festzustellen, dass sich in seiner Heimat nichts geändert hat: noch immer herrschen Unterdrückung, Ausbeutung und grausame Willkür.

Er trifft nach vielen Jahren seine einstige Liebe Marian wieder, die mittlerweile ins Kloster gegangen ist. Und einmal mehr legt sich Robin mit dem Sheriff an, in der Überzeugung, die Ziele von einst zu verwirklichen und da anzukommen, wo die Erzählungen um ihn bislang endeten: in einer besseren, gerechteren Welt und an der Seite seiner geliebten Marian. Die unendliche Geschichte eben. Doch Marian bewahrt den Zuschauer schließlich vor einer drohenden, millionsten Fortsetzung...

"Robin und Marian" ist eine melancholische, aber auch eine sehr heitere Ballade, Tragödie und Komödie zugleich. Man wird auf eine sehr angenehme Art und Weise wehmütig ergriffen von echter, wilder Romantik, die bei anderen filmischen Umsetzungen leider nur zu oft mit Sentimentalität verwechselt wurde. Ein zeitlos guter Film, den man auch nach Jahren immer wieder sehen mag.

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