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Die sinnliche nackte Assassine im verschneiten Garten (eine Kulisse, die Tarantino in KILL BILL: VOL. 1 als Hommage verwendete) ist ein höchst ästhetischer Einstand. Ketchuprot fließt das Blut in dem psychedelischen Farbenreigen, der mal kitschig und mal grausam, aber immer elegant daherkommt. Zwischen dem fulminanten Beginn und dem erwartungsgemäß sehr blutigen und dramatischen Finale vergehen leider etliche Minuten, in denen vorwiegend belanglose Sexeinlagen oder unspannende Pokerduelle (!) stattfinden. Das obligatorische Befummeln einer Gefesselten und ausgiebige Auspeitschungen können diesen riesigen Hänger in der Mitte nur ansatzweise überbrücken. Wie es sich für einen Exploiter so gehört, ist die Weltanschauung ziemlich schlicht: Ganz plakativ werden die dekadenten Menschen aus dem Westen, wie sie subversiv Einfluss auf Japan nehmen, als die Bösen hingestellt.