Review

Da ich von Jim Jarmusch nur 2 Filme ("Dead Man" und "Ghost Dog") kenne, ist meine Beurteilung vielleicht etwas vorschnell, jedoch ist "Broken Flowers" meiner Meinung nach der beste Jarmusch-Film. Bill Murray ("Lost in Translation") spielt hier schlicht grandios und es wäre eine Schande, wenn er bei der nächsten Oscarverleihung übergangen würde!

Die Story wird wie üblich von Jarmusch eher bedächtig, ruhig und langsam, ja nahezu schleppend vorgetragen. Aber wie heißt es so schön: "In der Ruhe liegt die Kraft" -das trifft zumindest auf "Broken Flowers" zu.
Der in die Jahre gekommene Herzensbrecher Don (Murray) erhält eines Tages Post: In einem rosa Brief ohne Absender wurde mit Schreibmaschine geschrieben, dass er demnächst Besuch von seinem Sohn bekommt. Da er jedoch nicht weiß, wer seiner vielen Liebschaften schwanger wurde, macht er sich auf, es herauszufinden...

Das dient als roter Faden für eine Odyssee der Skurrilität. Bill Murray schafft es mit minimalistischer, aber perfekter Mimik und köstlich pointiertem trockenem Humor, seine Einschätzung der jeweiligen Situationen auf den Punkt zu bringen. So beispielsweise am Essenstisch eines Spießer-Ehepaars oder angesichts der unbekleideten Tochter einer Ex-Flamme. Die geniale Besetzung wird mit Sharon Stone als unkonventioneller Mutter und Tilda Swinton als vergammelte Punk-Frau abgerundet. Jarmusch arbeitete wieder mit ruhiger Musik und weichen Überblendungen, welche dem Film eine sanft fließende Stimmung geben.

Fazit: Einfach göttlich, wenn auch etwas langatmig - Jim-Jarmusch-like eben. Sein bester Film mit einem grandiosen Bill Murray. Pflicht für Cineasten!

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