Ein Katastrophenfilm, bei dem die Katastrophe verhindert wird. Der Film stammt aus dem Jahr 1978, vor Harrisburg (wo 1 Jahr später fast das passiert ist, das hier beschrieben wird, nachdem die Atomwerksbetreiber den Film als "unrealistisch" bezeichnet hatten), vor Tschernobyl und vor Fukushima. Damals glaubten viele Menschen noch, Atomkraftwerke seien sicher und die, die etwas Anderes behaupten, seien Spinner. Der bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauss sparte auch nie mit Polemik gegenüber Atomgegnern, denen er jeden Realismus absprach. Das im Film beschriebene Syndrom (der Atomreaktor brennt sich einmal durch unseren Planeten, bis nach China) erspart der Film uns zugunsten eines spannenden Thrillers, in dem vor allem die Atomlobby aber auch die total überzeichneten Atomgegner kritisiert werden. Im Zentrum des ganzen stehen Jane Fonda (die nie wieder so gut ausgesehen hat wie in Barbarella), Michael Douglas (hier ohne Anzug, mit Bart, aber noch nicht auf der Höhe seiner Kunst) und Altstar Jack Lemmon, der den Glauben an seinen Beruf verliert. Der auslösende Zufall (Kamerateam filmt Beinahe-GAU) ist eine dicke Kröte, aber wenn man die schluckt, wird man mit einer spannenden Studie über die Macht der Lobbyisten belohnt, der am Schluss die Macht der Medien (auch ihre Manipulationskraft) entgegen gestellt wird. Ein spannender und geradezu frustrierend aktueller Thriller, in dem es einem stellenweise eiskalt den Rücken runter läuft, wenn zum Beispiel ein Atomkraftbetreiber Fälschungen bei Sicherheitskontrollen mit einem Schulterzucken abtut ("No on van produce all these papers and run all those tests"). Geht ja nur um unser aller Leben...