In "Excessive Force II" müssen wir leider auf Thomas Ian Griffith verzichten, denn dieses Sequel hat mit dem Original nur noch den Titel gemein. Stacie Randall (Ticker, Demolition High) übernimmt den Part der Einzelkämpferin. Und man muss ihr zugestehen, dass sie diese harte Frauenrolle wirklich überdurchschnittlich absolviert. Ihr Charakter ist in einer Weise schier unbesiegbar, doch sie hat auch eine verletzliche Seite. Von ihrem Ex-Freund Francis Lydell (Dan Gauthier) bekam sie vor ein paar Jahren eine Kugel in den Kopf. Das Projektil wurde nicht entfernt und wandert nun durch Harleys Kopf. Dies erzeugt bei ihr schreckliche Kopfschmerzen, die ihr bei ihrer Mission zusätzliche Schwierigkeiten machen.
Sie will sich endlich an Lydell rächen, der eine eigene Spezialeinheit aufgebaut hat und so Aufträge aller Art erledigt. Diesmal hat er es auf den Zeugen D´Amato (Joe Maruzzo) abgesehen, der im Schutze der Polizei gegen einen Mafioso auspacken soll. Harly versucht derweil mit Detective Wayne O´Connor (Jay Patterson) Lydell aufzuspüren. Doch vorher muss sie noch einige von Lydells Schergen aus dem Weg räumen, denn Lydell hat nicht vor sich mit seiner Ex-Geliebten zu versöhnen.
Neben Stacie Randall hat Regisseur Jonathan Winfrey (Bloodfist VII, Carnosaurus III) eine gute Besetzung um sich versammelt. Zwar ist diese Rige nicht so bekannt, doch jeglicher Darsteller macht einen guten Job. So hätten wir Dan Gauthier (Supernatural) als manchmal überdrehter, dennoch knallharter Söldner, Jay Patterson (Hard Rain, McBain) als Detective O´Connor oder John Mese (Night of the Scarecrow) als Love Interest von Harly. Drehbuchautor Mark Sevi (Scanner Cop II, Terminal Rush) gelingt es sogar, seinen Charakteren ein wenig Tiefgang einzuhauchen. Nur verschwendet man zuviel Zeit mit der Romanze zwischen Harly und Dr. Prender. Das geht auf Kosten der Spannung, der Action und bremst gleichzeitig noch das moderate Tempo aus. Auch kann sich der Plot das nicht leisten, aufgrund der Einfallslosigkeit. Höchstens die Entlarvung eines Verräters bei der Polizei, dürfte für eine kleine Überraschung sorgen, doch sonst ist alles Standard, wenn auch gut inszeniert. Aber auch dieser Winfrey-Film hat das übliche Problem. Es fehlt hinten und vorne an Action. Und das Gegebene ist meist schon wieder rum, bevor es überhaupt angefangen hat.
Wenn auch meist zu kurz, so sind die Actionszenen immerhin recht abwechslungsreich und sauber in Szene gesetzt. Einige harte Shootouts, sowie Keilereien bietet "Excessive Force" und das Finale fällt überraschend explosiv aus und hat obendrein noch eine kleine Verfolgungsjagd zu bieten. Wer sich auf einen Endkampf zwischen Harly und Lydell freut, wird bitter enttäuscht werden, trotzdem ist das Finale mit den bildschirmfüllenden Explosionen und dem Massaker auf dem Polizeirevier eindeutig der Höhepunkt. Insgesamt gesehen auch für die kurze Laufzeit von 84 Minuten, trotzdem viel zu wenig Action. Es tut sich schnell die ein oder andere Länge auf, auch weil man zuviel Zeit mit dieser nervigen Romanze verplempert.
Gut inszeniert, überzeugende Darsteller, aber Action ist Mangelware. Trotz der kurzen Laufzeit kommt es zu einigen Durchhängern, die Story verläuft größtenteils ohne Wendungen. Ein wenig übertünchen kann dies die harte und gut choreographierte Action, trotzdem reicht es alles in allem nur für den Durchschnitt. Auch sollte man die stark geschnittene deutsche Fassung meiden.