Luca Molinara gehört zu einer Organisation, die sich für den Schutz der Delphine einsetzt. Die junge Schwimmerin Angela Bandini schließt sich der Organisation an. Von Anfang an ist sie dem Meer und den Delphinen stark verbunden, was Luca sehr überrascht. Davide, der auch zu der Organisation gehört, bewundert Angela und verliebt sich in sie. Die Delphin-Gruppe kämpft aktiv gegen die örtlichen Fischer, deren Netze das Leben der Delphine stark gefährden.
Ein reichlich kitschiger, aber doch irgendwie charmantes Abenteuerfilmchen aus Bella Italia präsentiert Dolphin Girl, das man sinnigerweise in Deutschland unter Delphin Girl vertreibt (äh, wenn schon übersetzen, dann doch bitte beide Wörter, klingt doch doof so). Wir haben eine junge Dame, ein paar putzige Meeressäuger, böse Fischer plus noch böseren Reeder, Altmeister Franco Nero als Biologieprofessor und Tauchtrainer mit überraschend viel Screentime und eine Öko Message, die mal wieder mit der ganz groben Kelle ins Hirn des Zuschauers getrieben wird. Dennoch macht das Teil ein gewisses Maß Spaß und bietet ansprechende Unterwasseraufnahmen von Mensch und Tier.
Bei einer Freigabe von 6 Jahren darf man natürlich nicht erwarten, daß der weiße Hai mal kurz vorbeischaut, aber so für den Familienabend mit den jüngeren Kindern geht das ganz gut. Die Hauptdarstellerin verkörpert sympathisch und gleichzeitig glaubwürdig sportlich ihre Rolle, die sie von der durch Verletzung verhinderten Olympionikin zur Umweltaktivistin und Tierfreundin treibt, bis sie für die Aufmerksamkeit der Delfine sich an den Tauchweltrekord der Damen wagt, um für öffentliche Aufmerksamkeit zu werben. Wirklichen Tiefgang hat die Geschichte erwartungsgemäß eher nicht, aber sie wird zumindest nett präsentiert, schafft es weitgehend die enthaltenen Stereotypen nicht zu überdehnen.
Zumindest der zentrale Punkt wurde ansehbar gelöst. Der Tauchweltrekord von bisher 80 Metern liegt an. Gut die Trainingsmontage kann man jetzt nicht unbedingt mit der von Rocky vergleichen aber der eigentliche Rekordversuch ist gelungen und sogar ein wenig spannend umgesetzt. Und da außer mir hier den Streifen vermutlich eh kein Mensch sieht spoilere ich jetzt mal so richtig nach Herzenslust. Natürlich schafft uns Angela den Rekord und haut ihn sogar locker auf über 100 Meter bis dann das Klischee-Meter kurz vor der Explosion steht. Just beim Auftauchen gibt die Pumpe ihres Mentors und Trainers den Geist auf (Mensch Franco, jetzt überlebst du nicht mal mehr kindlich orientierte Filme) und das autistische Mädchen (ein Subplot der nebenher läuft) jauchzend ihr erstes Wort spricht, ist es dann doch ein wenig zu viel des Guten. Als Familienfilm ist das alles ganz ertragbar, auch wenn ich dafür mein Horrorfaible sicher nicht aufgeben werde.
6/10