Erstregie von Cheung Kwok-kuen, der sich mit seinen noch folgenden, überschaubaren Arbeiten Alles Andere als im Filmgeschäft wirklich profilieren konnte, und hiermit fast schon den bekanntesten Titel, und dies auch nur unter Anhängern der Zunft um preiswerte Action der Zweiten oder gar Dritten Garde den Ruf gemacht hat. Ein ehemaliger Editor bei D & B Films Co., Ltd., der sich hier zusammen mit dem wesentlich routinierteren Autor Lui Gai-seung nicht nur offenkundig dem Titel nach, sondern auch in der Prämisse und teils überschneidenden Inhalt den allseits im Raum stehenden Scarface (1983) als Inspiration im engeren Sinne vorgenommen und so quasi die low budget Variante dessen im Auge hat. Bau- und Abrissarbeiten in filmischer Konsequenz:
Die Vietnam-Flüchtlinge Ruan Whao-chan [ Ken Lo ], Lung [ Robert Mak ], Porky [ William Duen ] und Fong [ Kwai ] möchten aus ihrer tristen Existenz einer Autowerkstatt ausbrechen und verdingen sich für Gangsterboss Muo [ Ku Feng ] als schießwütige Lieferanten für Drogengeschäfte. Als Muo von Fey [ Alan Ng ] und den weiteren Schergen seines ehemaligen Partners Tay [ Gam Biu ] aus dem Weg gebracht wird, und sich auch die innere Konkurrenz von Tung [ Hung Fung ] bald in Luft auflöst, scheint der Aufstieg von Chan und seinen Mannen nicht mehr weit entfernt zu sein. Probleme könnte der korrupte Cop Sergeant Chang [ Chan Ging ] machen. Und der Willen Chans, alles auf eigene Faust, mit Gewalt und auch gegen die Ratschläge und Warnungen seiner Freunde durchzuziehen.
Das eigentliche Wissen, wo die Quelle all der Ideen sitzt, kommt dabei erst in den offenkundigen Anspielung an die berüchtigte Kettensägensequenz, die hier zwar in aller Konsequenz ausbleibt, aber ansonsten genauso vorbereitet wird. (Das Schmiere-stehen von Steven Bauer, der zwar auf die Uhr schauen und das Timing im Auge haben soll, aber von flanierenden Mädchen abgelenkt wird, während die Übergabe gehörig schief geht.) Sobald dieser Punkt erreicht ist, ergeben auch viele der anderen Szenen (hier Vietnam, dort Kuba, etc.) vorher und danach einen Sinn, dem der Nachahmung im einfachsten Detail nämlich, wobei man allerdings den eigenen Reiz dieser Veranschaulichung nicht gänzlich abstreiten und auch ein zu schlichtes Verlassen auf das Original nicht ausmachen kann.
Denn Veränderungen treten durchaus auf und ein, wird zuweilen vorher der Garaus aus normalerweise beibehaltenen Figuren, viel weniger Wege und theoretisch mit all den vorhandenen bescheidenen Mitteln und Talenten noch das Beste aus der Misere darbender Finanzen und der Überfülle von Konkurrenz zur damaligen Zeit gemacht. Die Wahl des Vorbildes und die Besetzung mit dem sonst meist als Gegenpol, als Schergen oder schlichtweg als besseren Stuntman eingesetzten Ken Lo im hiesigen Part als Protagonist dient zudem einer nicht uninteressanten Konstellation, in der der Mittelpunkt des Geschehens, sein Chan, vollständig in der Grauzone der Charakterisierung zu finden ist. Positiv und negativ wechseln sich stetig ab oder liegen gar nur in Dopplung, mit auch starkem Hang zum Schwarzen Schaf in der Gangsterwelt vor. Gegner werden ohne zu Zögern und oft auch bereits in wehrloser Haltung ausgeschaltet, Unbewaffnete erschossen, ja sowieso den Weg des Todes schon bei dem Entschluss der Kriminalität und anfangs als entlohnte Killertruppe gewählt. Ein paranoider Emporkömmling, der seinen Willen auch schon gegen die Widersprüche der eigentlichen Freunde und den Kopf durch die sprichwörtliche Wand, den Egoismus quasi pur durchsetzt.
Die Zeichnung der hiesigen Welt überhaupt ein eher wenig lohnendes Milieu, in dem das Sterben sinnlos an der Tagesordnung, die Parteien allerdings auch zahlenmäßig mit namenslosen Handlangern en masse und die schäbigen Areale für allerlei kurze, sloppy, funkensprühende Shootouts gleichsam im Dutzend vorhanden sind. Gedreht wird getreu von Herkunft und Budget meist in der freien Natur, bzw. dessen, was sich die Natur im Laufe der Zeit durch Missachtung der Menschen zurückerobert hat; von Pflanzen und Bäumen wieder zugewachsene Baracken, bemooste Treppen, auch mal ein scheinbar ehemaliger maritimer Vergnügungspark weit draußen in der Abgeschiedenheit, dessen einstige Wasserrutsche noch der einzige freie Zugang und so prompt den Genuss der Schauplatzwahl erhält. Das Mobiliar besteht mal aus dem Bett, mal aus dem Plastikgartentisch und -stuhl, wird sich getreu des Hin und Her im Skript, dass so richtig dramaturgisch oder choreographisch jetzt nicht wirklich interessiert, allerdings auch mehr und viel bewegt und so immerhin die Meilen in der Ödnis von Flora und Fauna zurückgelegt.
Zusätzlich zu Lo, der den recht seltenen Auftritt im Rampenlicht mit aller Mimik im Overachting eifrig nutzt, ist auch der Rest der Riege mit den Leuten aus der prägnanteren Statisterie besetzt; eine Dutzendbesetzung an viel gesehenen, aber vom Namen den Wenigstens ein Begriff, die dann auch folgend für die weiteren, vom hiesigen Regisseur Cheung in planning vorbereiteten und Autor Lui verfassten Four Dragons (1992), Sex Flower (1993), Astray Lamb (1993) erneut engagiert und abgefilmt werden. (Four Dragons nutzt eine stock footage Zusammenfassung des hiesigen Showdowns als dortigen Prolog und ein Großteil des Casting gleich mit; die beiden anderen Werke gleichen sich sowieso wie ein Ei dem Anderen und stellen sich in Gesamtheit als inoffizielle Trilogie dar, die hier de facto seinen narrativ unabhängigen Ausgangspunkt nimmt.)