Standardkomödie nach Schema F
Wie das immer so ist, wenn der einzige Sohn ( erfolgreicher Arzt und Einzelkind ) heiraten will, fällt der Mutter das Loslassen schwer. Der Arzt verliebt sich am Strand in eine Art Lebenskünstlerin, die sich mit mehreren filmtypischen Jobs über Wasser hält. Als es daran geht, seiner Mutter die Nachricht von der Heirat beizubringen, entpuppt sich diese, schon gefrustet darüber, in ihrem Job von einer jüngeren Kandidatin ausgebootet worden zu sein, als wahrer Drachen und versucht, mit allen Mitteln die Hochzeit zu verhindern. Dabei hat sie aber nicht mit der erbitterten Gegenwehr der Braut in spe gerechnet. Am Ende kommt es, wie es kommen muß, die großen Einsichten werden gelassen auf die Leinwand transformiert, weitere Nebenpersonen dürfen auch ein Happy End haben, und alles geht gut aus.
Man muß schon ein starkes Nervenkostüm haben, um diesen zuckrigen Film auszuhalten. Die Gags sind vorhersehbar und nicht allzu zahlreich, und gerade, wenn man glaubt, daß die Komödie mal ein bißchen herbere Töne anschlägt und mehr Slapstick und Fahrt aufnimmt, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. So schleichen sich Längen ein, zumal die Dialoge nicht unbedingt vor Esprit sprühen. Kritik auch an den männlichen Darstellern, die sind einfach nur da und haben ansonsten nicht wirklich viel zu sagen. Jane Fonda kokettiert recht nett mit ihrer einstigen Schönheit und hat kein Problem, kreischen und ekelig sein zu müssen. Und Frau Lopez sieht halt aus wie Frau Lopez.
Aber das allein macht keinen Kassenknüller, sondern ist Unterhaltung im mittleren Mittelfeld, nicht schlecht, aber auch nicht gut. Dafür fehlen Tempo und ein bißchen mehr Aberwitz, und der lieblose Umgang mit den Nebenfiguren sei dem Regisseur genauso wenig verziehen, wie das unglaublich süße Ende des Films. Muß denn das immer sein...wie man das besser machen kann, hat man in Filmen wie "ein Fisch namens Wanda" gesehen, selbst solche auf den Kassenerfolg gerichtete Streifen wie "Hitch" sind noch rasanter als der hier besprochene Film. Manchmal bekommt man das Gefühl, einige Leute hätten aus dem Klischeebauskasten Personen und Dialoge herausgegriffen, die man in jeder Fernsehserie auch prima einsetzen könnte - der schwule Nachbar, die überdrehte Freundin - Hauptsache, man macht die 100 Minuten Film irgendwie voll.
Insgesamt also lediglich eine nette Sommerkomödie, sollte man sich als Mann aber definitiv nicht alleine ansehen, ist es doch eher ein reiner Frauenfilm. Warum tut man sich also diesen Film an? Wenn man böse denkt, dann, weil man als Gegenleistung gleich einen harten Actionfilm gemeinsam ansehen kann. Wenn man aber ein angenehmer Mensch ist, dann geht man mit ins Kino, weil das mit IHR zusammen einfach Spaß macht, und da kann es egal sein, wie seicht der Film ist. Aber was seicht ist, bekommt halt nur 5/10.