Vorhang auf für die Mutter aller Buddy-Movies.
Gangster Ganz bricht aus dem Gefängnis aus und will seine Beute aus einem länger zurückliegenden Raub einkassieren. Leider tötet er zwei Polizisten und wird von nun an von dem stets gegen alle Regeln und allein arbeitenden Cop Jack Cates ( Nick Nolte ) gejagt. Dieser holt sich Hilfe direkt aus dem Gefängnis in Gestalt eines Knackis, Reggie Hammond ( Eddie Murphy ), der mit Ganz auch noch eine Rechnung offen hat. Cates und Hammond aber sind wie Katz und Maus – und haben nur 48 Stunden Zeit, um Ganz zu finden, denn dann muß Hammond wieder zurück in den Knast. Die sich daraus ergebenden Handlungsstränge sind dann zum Standard für alle Buddy-Movies geworden.
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. 48 Hours darf zu recht als Mutter der Buddy-Movies bezeichnet werden. Die Schemata sind wohlvertraut: man mag sich nicht, ist meist auch noch völlig unterschiedlich ( schwarz/weiß, Cop/Gauner usw. usf.) und braucht einen Anlaß, um sich dann irgendwie zusammenzuraufen. Am Ende ist dann meist aus Feindschaft Freundschaft geworden, und die sich in etwaigen Dialogen und Schlägereien wiederspiegelnden Muster von Tom&Jerry sind mit voller Absicht eingesetzt worden. Man lacht, unterhält sich gut, merkt darüber aber nicht, daß der Film an sich etwas lahm geraten ist.
Sicher, manche der Dialogzeilen sind zu Recht weithin bekannt, aber für eine Actionkomödie fehlt hier deutlich die Action. Zu Beginn ein bißchen, zum Ende noch – und das war es dann auch schon, wenngleich die Schießereien, wie man es von Hill gewohnt ist, recht blutig inszeniert sind. Aber wegen der Action ist der Film auch nicht zum Klassiker geworden, die Wortgefechte des rassistischen Cops und des unbedingt eine Frau haben wollenden Ganoven machen es aus, denn die sind vergleichbar mit den Jokes der Stand-up Comedian Szene. Auffallend ist auch die Wiederverwertung von Details in späteren Machwerken ( wen es denn interessiert...): David Kelly spielt in „Commando“ genau den gleichen Ganoven, so eine Art kleine Wanze mit schlechter Frisur. Der Score von 48 Hours ist für „Commando“ auch recycelt worden, die Busverfolgungsjagd nimmt Walter Hill noch mal in „Red Heat“ und Sonny Landham verwendet in „Predator“ dasselbe Messer, beide Male gleich erfolglos. Nick Nolte spielt den Part des rauhbeinigen Polizisten wieder für Walter Hill in „Extreme Prejudice“. Und Noltes Frisur wurde 1983 zum Pudel des Jahres gewählt. Man darf also zusammenfassen: Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht überragend - 6/10