Gute-Laune-Ferien-Schlager, Die Drei von der Tankstelle (1930/55) in die frühen Siebziger, noch knapp vor den Wochen der ersten Ölkrise, des ausgesprochenen Sonntagsfahrverbotes, der Geschwindigkeitsbegrenzungen und anderer politischer Maßnahmen ver- und so gerade noch rechtzeitig das Fundament für ein weiteres Unterhaltungswerk aus der probaten Franz Antel - Schmiede gelegt. Antel, österreichischer Filmemacher der alten Schule und mit als Experte für allerlei Seichtes mit Drang mit Singsang und aufgesetzter Belustigung in Naivität, setzt auch hier die Markenzeichen des Genres an sich und seines gesamten Schaffens in Luft- und Leichtigkeit fort. Die Welt hat vielleicht ein paar kleinere Risse, ist im Grunde aber noch heil und des Besingens und Frohlockens wert, zumal die Sorgen der kleinen Leute vor allem in gemeinschaftlicher Unterstützung immer zu kitten sind:
Der Bau eines Autobahnteilstückes verändert entscheidet das Leben mehrerer Menschen. Der Besitzer der Südwesttankstelle [ Willy Millowitsch ] muss einschneidende Umsatzeinbußen durch die Umgehung hinnehmen, und überlegt ernsthaft, sein Gut zu verpachten. Die Angestellten Michael [ Michael Schanze ] und Gaby [ Michael Schanze ] fürchten um ihren geliebten Job. Als der erst kürzlich fristlos entlassene Reporter Tommy [ Hans-Jürgen Bäumler ], der von der Einweihung der Autobahn berichten sollte, aber die Reportage vermasselt hat, unverhofft zu Ihnen stößt, überlegen die Drei, dass sie selber für den Verkauf des Treibstoffes in Eigenverantwortung geeignet wären, und trotzen die Pachtrechte in einem freundschaftlichen Kegelabend ab. Eifrige Unterstützung im Marketing bekommen sie von dem kleinen Streuner Nicki [ Nicki Doff ], dem sich während seiner Schulferien langweilenden Sohne des stetig in Arbeit abwesenden Firmendirektor Andreas Lorenz [ Alfred Böhm ].
Die Tankstelle dabei gar nicht so sehr als Zentrum des Örtchens, dessen Name und Gegend auch nicht genannt, sondern in der Anonymität verblieben sind. Irgendwo im Südwesten, landestechnisch nur an der weißroten Fahne im Wind zu erkennen, geradezu abseits von der Gesellschaft formatiert, stellt sich die Behausung der Zapfstelle zwar als Mittelpunkt der Szenerie, aber dessen ungeachtet wenig oder nur sporadisch wie als Cameoschauplatz frequentiert und so als idealer Ort für die Dreiecksbeziehung dar. Im Grunde handelt es sich nämlich um die alte Geschichte des Entscheids zwischen Freundschaft und Beziehung und dem Trubel von Mann und Frau und noch einem Mann an sich, darf sich der Eine zwar der jahrelangen Kenntnis der Dame erfreuen, ist dadurch aber auch jeder Hintergedanken und jede Intimität weg. Während der Andere, ganz Mann, mehr als Freundschaft vermutet und sich nicht in eine vermeintlich funktionierende, wenn auch platonische Gegebenheit drängen will.
Das alte Leid des Missverständnisses, dass durch wahllose Flirts, episodische Scherze und viel Unausgesprochenes noch gefüttert, am Ende aber natürlich zur Zufriedenheit aller, wenn auch nicht gerade die des Zuschauers aufgeklärt wird.
Denn die Handlung, bzw. das Zusammenspiel aller Szenen wird durch einen kompletten, dennoch vollkommen unnützen Nebenstrang doch recht in alle Altersklassen, darunter auch die des Kinderfilmes verzerrt. Zum einen ist dies das befürchtete 'Opas Kino’, also viel Banalität, viel Einfachheit und Simples ohne Hintergründiges oder gar Satirisches im Geschick. Die reine Ablenkung vom Publikum, die das Kommende der Wirtschaftskrise hier trotz einer Einleitung 'von wenig Umsatz’ und dem 'Dienst unter eventuell neuen Herren’ oder auch der gleichsam kurz angesprochenen Arbeitslosigkeit noch gar nicht merkt. Jegliche Befürchtungen werden beiseite gewischt, mit einem Streich, einer vorgetragenen Melodie oder ein wenig Scherz hier und Wortwitz da von vornherein ignoriert. Zum Anderen erhält der Film, mit dem jung erwachsenen Trio und ihrer im Klein blühenden Romanze und dem buddy picture eigentlich zur Genüge bestückt, mit dem Zuwachs des Vierten im Bunde, des Bazu, den Geschmack auch eines ebensolchen Lausbubenstückes mit unbedarften Neckereien, viel Neunmalklugheit und anderer Pre-Pennäler-Clownerie. Die Lümmel aus dem Kindergarten.
Überhaupt und wie so oft scheint Antel, Veteran der ersten Stunde, und schon in den Fünfzigern des Vergangenen Jahrhunderts vielfilmender Experte im Geschäft, so richtig interessiert an einer Ausgewogenheit seiner Erzählungen nicht zu sein. Bunt ist dies Alles, ein großer Schabernack, wenigstens ein bisschen und dies auch dankenswerterweise ausgewogener als die umliegenden Grausamkeiten wie Mein Vater, der Affe und ich (1971), Außer Rand und Band am Wolfgangsee (1972) und Blau blüht der Enzian (1973) und so erträglicher im Umgang gestrickt. Spielfreude der Darsteller lässt sich durchaus vermelden, läuft mit Michael Schanze und Hans-Jürgen Bäumler auch nicht immer die gleiche Besetzung durch das Areal der Comedy, und stellt Uschi Glas im kurzen Weißen auch den passenden, frivol burschikosen, nicht auf den Mund gefallenen Blickfang zwischen den Unentschlossenen dar.