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Da die Oberfläche von Planet Umo langsam aber sicher den Gefrierpunkt erreicht, müssen dessen Bewohner umsiedeln. Als neue Heimat wird flugs die Erde auserkoren. Vor der feindlichen Übernahme müssen aber noch ein paar lästige Erdbewohner, also am besten alle, beseitigt werden. Zwei in menschliche Gestalt geschlüpfte, außerirdische Abgesandte hegen zur Eroberung der Erde einen teuflischen Plan: die Erweckung der gefährlichsten Monster der (Film-)Geschichte...

Nein, hinter DRACULA JAGT FRANKENSTEIN verbirgt sich keine "Hammer"-Produktion im Stile von DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN, sondern ein spanisches Billigfilmchen mit B-Movie-Ikone Paul Naschy. Der Schmachtfetzen betreibt dreisten Klau an gleich mehreren Horrorklassikern. So werden sich die namhaftesten Charaktere aus der damaligen Grusellandschaft zusammenstibitzt: der Blut saugende Graf Janos, ein Werwolf, eine Mumie und Frankensteins Monster. Einmal wieder lässt es sich das katalanische Multitalent Naschy nicht nehmen in gleich mehreren Rollen aufzutreten. Er verkörpert Wolfsmann Waldemar und das aus Leichenteilen zusammengeflickte Monster mit der Plastikstirn (megabillig!). Sowohl FX als auch Story sind unterste Schublade und höchstens für ein mildes Schmunzeln gut. Der Dracula-Verschnitt ist ein schielender Dorfdepp, der seine Opfer erwürgt und dann an die Titten grabscht. Die beiden Außerirdischen, darunter Karin Dor (MAN LEBT NUR ZWEIMAL, WINNETOU 2, etliche Edgar Wallace-Krimis), hantieren in einem Bilderbuch-Laboratorium mit piepsenden Apparaten, farbig blinkenden Bildschirmen und sprühenden Wunderkerzen herum. Untermalt ist das Kauderwelsch mit flippigem "Austin Powers"-Disco-Pop und Heimorgel-Gedudel.
Handlung gibt es bis auf das Flickwerk-hafte Zusammenschustern von schlecht geschminkten Gruselköpfen im Grunde keine. Es werden dralle Damen entführt, die auch artig kreischen. Der besonders bewiefte Inspektor Tobermann ermittelt. Als einziger Splattereffekt dienten (ebenfalls geklaute) OP-Bilder von einem Eingriff am offenen Herzen. Ansonsten tut sich nix. Die Kreaturen werden ausfindig gemacht, zum Leben erweckt und am Schluss sterben sie alle wieder. Das ist ziemlich lahm. Da reißen auch die miesen FX, das hohe Maß an Dilettantismus und das Filmverfahren des "Eastmancolor" etwas raus.

Fazit:
Freddy Vs. Jason Vs. Michael Vs. Leatherface... Leider sehr, sehr langweilig und alles andere als zünftige Trash-Unterhaltung.

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