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Der deutsche Titel lenkt mal wieder in eine leicht falsche Richtung, denn nicht etwa Bela Lugosi jagt Boris Karloff, sondern gleich vier Monster sollen die Menschheit vernichten.
Das Drehbuch schrieb Paul Naschy, der zugleich in die Rolle des Werwolfs Waldemar schlüpft und sich dabei offenbar mehr Gedanken über seinen Auftritt machte, als den Stoff noch etwas konsequenter zu Papier zu bringen.

Außerirdische des Planeten Umo nehmen menschliche Gestalt an und ziehen unter der Leitung von Dr. Warnoff (Michael Renni) in ein Kloster. Nach und nach soll die Erde kolonialisiert werden, so werden ein Werwolf, ein Vampir aus Transsilvanien, eine Mumie und Frankenstein reanimiert. Doch ein pfiffiger Inspektor ist dem Treiben bereits auf der Spur...

Zu Beginn der Siebziger waren die klassischen Vampirfilme schon nicht mehr so gefragt und es gab einige Crossover Produktionen, in denen sich allerlei Monsterzeug versammelte.
Paul Naschy hatte offenbar ähnliche Gedanken beim Verfassen seines Drehbuches, über das er möglicherweise nicht allzu lange nachgedacht hat, denn die Story ist komplett unausgegoren und unlogisch.

Das trübt den Spaß am Trash jedoch nur geringfügig, denn allein die naive Einrichtung der Laborzentrale, die mehr nach Anfang Fünfziger aussieht, ist bereits eine Sichtung wert.
Hinzu kommen natürlich die Masken, wobei die Mumie tatsächlich recht gut gelungen ist und entsprechend viele Falten mitbringt. Frankenstein sieht zwar nur halb fertig aus und den Vampir hätte man auch ein wenig charismatischer besetzen können, doch dafür ist Naschy erneut in seinem Element als Werwolf Waldemar.

Und was die Außerirdischen in Menschengestalt so drauf haben ist erstaunlich: Warnoff hat telepathische Kräfte und kann dadurch seine Monster lenken, er sieht alles um das Gebäude herum auf Monitoren (obgleich es keine Kameras gibt) und kann mal eben eine Operation am Herz vornehmen, was im Übrigen den einzig nennenswerten Splatter einbringt.
Demgegenüber ist der ermittelnde Inspektor die reinste Witzfigur, was die Synchro ebenfalls so empfand und dem Herrn mal eben ein paar flapsige Bemerkungen unterjubelte.

So kann der Vampir Karin Dor hypnotisieren, es gibt ein paar Schmuseszenen (jedoch keine nackte Haut), es kommt zu Bestrafungen durch Schallwellen und am Ende gehen die Monster in Zweikämpfen aufeinander los, während eine Hundertschaft am Kloster aufmarschiert.
Dazu dudelt der Score mit zeitgenössischen Klängen von Beat bis Ballade, über Psychodelic bis Bossa Nova, während die Kamera auffallend häufig Nahaufnahmen von Augen liefert.

Ernst nehmen kann man den Humbug auf keinen Fall, doch einigermaßen unterhaltsam fällt der Schinken dennoch aus, wozu nicht zuletzt die gut aufgelegten Mimen beitragen.
Ein sympathisch naiver Billigstreifen mit viel Charme und etwas unfertiger Handlung.
Trashfreunde könnten da mal einen Blick riskieren.
6,5 von 10

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