Review


Inhalt:

China, in den 1930er Jahren. Huang Hsiao-Ying ("Michael" Chan Wai-Man) ist noch ein Junge, als er von seinem ersten Meister (Charlie Chan) die Kunst des KungFu erlernt.
Hsiao-Ying ist ein sensibler und zurückhaltender Junge..., ein Underdog und Außenseiter.
Sein Meister schickt ihn zu einem anderen Sifu (Fong Yuen), der die Technik des "Dead Blows" beherrscht. Huang Hsiao-Ying, mittlerweile erwachsen, wird zu einem hervorragenden KungFu-Fighter.

Als die Mitschülerin Chang Su-Ping (Lee Fung-Lan) bedrängt wird, steht er ihr bei, es kommt zum Kampf.
Auch als Street-Kampfkunstperformer (u.a. Simon Yuen) angegriffen werden, kommt Hsiao-Ying zu Hilfe..., das KungFu des jungen Mannes ist unwiderstehlich.
Hsiao-Ying legt sich mit den örtlichen Triaden an..., und besiegt gar den äußerst gefährlichen Ober-Boss Lu Piao (Pai Ying) nach einem überaus brutal geführten Kampf...!

Damit hat sich Hsiao-Ying den Respekt einiger Gangster, die ihm gar Tribute überbringen, verschafft, aber auch die Schergen Lu Piaos wollen Rache nehmen.
Hsiao-Ying..., wird immer selbstbewusster und eine Freundin, Tang Ping (Hu Chin aka Wu Gam), so schön wie eitel und geldgierig, bestärkt Hsiao-Ying in seinem zweifelhaften Tun.

Als Tang Ping vom Schergen (Travador Ramos) Lu Piaos brutal getötet wird, will Hsiao-Ying nur noch eines..., ihren Tod rächen.

Es kommt zum mit aller Härte geführten Show-Down..., und Hsiao-Ying kommt nur sehr knapp mit dem Leben davon.
Hsiao-Yings kriminelle Kariere ist am Ende..., sein eigener Bruder stellt ihn zu einem letzten Kampf..., damit Hsiao-Ying einsieht, dass das Böse niemals siegen kann.


Fazit:

Tja, eigentlich ist "Martial Arts", im Jahre 1974, ein Jahr nach dem Tode Bruce Lee´s, ein insgesamt kompakter, zunächst ruhig und subtil aufgebauter, und dann knallharter KungFu-Actioner, der bis ca. eine Viertelstunde vor dem Ende den eingefleischten Eastern-Fan überzeugt.
Und ich hätte bis dahin diesem Actioner passable, ja gute 7 von 10 Punkte gegeben. Doch mit einem dann ungewöhnlichen und leider unverständlichen Ende, verdirbt sich dieser Streifen einen zuvor starken Eindruck und das gute Gefühl des Zusehers verkehrt sich ins Gegenteil. Was sehr schade ist, und eigentlich absolut vermeidbar war.

Es sollte wohl eine Läuterung des Anti-Helden, durch die eigene Familie, in diesem auslösen, und dem Betrachter suggerieren... "das Böse kann nie siegen".
Aber irgendwie ist das unverständlich. Irgendwie ist es wohl so, dass der eingefleischte Eastern-Fan da eine andere Seh-Gewohnheit hat, und dieses Ende denn enttäuschend findet. So ging es mir jedenfalls.
Alles wäre doch so einfach gewesen..., die letzte halbe Stunde mit einem KungFu-Total-Finale Chan Wai-Man gegen Travador Ramos und dessen Männer, knallharte Super-KungFu-Action die der Streifen doch bis dahin bot. Aber dann bitte bis zum Ende..., statt dieses unverständlichen Moral-Finals..., Wai-Man gegen den eigenen kleinen Bruder in einem dann eher enttäuschenden Fight ohne Drive und an den Haaren herbeigezogener "Motivation".
So verpufft denn der gute Eindruck, den die subtile Story um einen jungen Mann der sich Respekt erfightet, und die knallharte KungFu-Fightaction ala Bruce Lee mit brutalen Kämpfen voller Intensität, hervor rief.

Das ist echt schade. Mann ey, unverständlich, nicht nachvollziehbar... und ich weiß gar nicht, was Regisseur Chui Dai-Chuen da geritten hat.

Denn der Film beginnt subtil, düstere Bilder, einfache Kulissen aber auch erodierte und gut gewählte Locations..., der Streifen zeigt den langwierigen Weg eines jungen Mannes auf, der ein Außenseiter ist, zwei Sifus bringen ihm die Techniken des KungFu bei, ala Chen Kuan Tai in "Pirat von Shantung" (siehe mein Review auf dieser Website) fightet der Anti-Held gegen Triaden-Bosse, verschafft sich Respekt und gar Tribute anderer Gangster, zeigt aber auch eine brüchige Männlichkeit auf, eine eher mit Vorsicht zu genießende "Freundin" kommt zu Tode..., und der Anti-Held wird zum "Rache-Engel". Das alles mündet in einen furiosen Fight. Tja, klasse, bis dahin ist alles stark, ja top.

Dann dieses Ende. Was fast alles einreißt.
Ohne Worte..., denn die fehlen mir jetzt kurz nach der Betrachtung.



NACHSATZ:
Vielleicht hat Ramos den Kampf gegen Chan Wai-Man doch nicht überlebt, und ist später einer Verletzung erlegen, oder ist so schwer verletzt, dass seine Figur für immer außer Gefecht gesetzt wurde? Das ist nicht ganz klar, würde aber die Dinge plausibler machen.
Allerdings..., eben diese Klarheit fehlt, und das hätte besser, eben klarer ausgearbeitet und dem Zuseher vermittelt werden müssen.



"Michael" Chan Wai-Man spielt diesen Anti-Helden ala "Pirat von Shantung"-Chen Kuan Tai..., bravourös, verbissen-nihilistisch, eisern-hart und kompromisslos, immer zum Kampf bereit. Eine starke Performance somit..., und eine "One-Man-Show", denn die anderen DarstellerInnen verblassen da eher.

Brutale Villains, hilflose Familien-Mitglieder..., eine schwächliche Mitschülerin -dargestellt von der niedlichen Lee Fung-Lan- und eine vampartige, eitel-arrogante "Freundin" -Hu Chin in einem für sie typischen Rollenbild-, sie bilden den Kreis um den Anti-Helden Chan Wai-Man, der im Zentrum dieses KungFu-Dramas steht.
Travador Ramos..., ein brutaler Typ, ein Bilderbuch-Villain, kantig, roh und gewalttätig. Ein klasse Duell mit dem Anti-Helden... der das nur knapp überlebt..., und der Betrachter geht, ja musste davon ausgehen, dass es zum Schluss zum alles entscheidendende ZWEITEN DUELL kommen MUSS...! Tja, Pustekuchen, denkste Puppe. Und das ist das Mega-Manko des Streifens..., wie oben stehend schon erwähnt. Herrjeh!

Charlie Chan und Fong Yuen sind denn noch die umsichtigen Sifus..., und etliche, überraschend prominente Gast-Stars säumen das Geschehen, allen voran Pai Ying -der sich ein fulminantes Duell mit Chan-Wai bietet-, dann Cheng Lui, Haudegen Hao Li-Jen, John Cheung, Chiang Nan und "Drunken Master" Simon Yuen.

Die KungFu-Action ist knallhart, dynamisch, brutale Fights die sich immer mehr intensivieren und von der Realistik geprägt sind, die Bruce Lee in seinen Filmen neu einbrachte und die das Genre auch nach seinem Tod hinsichtlich der KungFu-Action bestimmte.
Nach einem subtilen Verlauf, die Figur Chan Wai-Mans vorstellend, und die letztlich einfache Story sich entwickeln lassend, nimmt die KungFu-Action natürlich immer mehr Raum ein... und Fahrt auf. Und der Fight Chan Wai-Man vs Pai Ying ist da ein erstes, mega-kerniges Highlight.
Die KungFu-Action bestimmt ab da den Takt..., und der Fight Ramos vs Chan Wai-Man ... Extra-Klasse, ein eisenharter Super-Fight.
Aber..., wo war die erwartbare Fortsetzung??? Die hätte kommen müssen, statt dessen Moral... und der kleine Bruder war da der falsche Endfight-Gegner.

Das Ende hätte man anders machen müssen... eben mit Ramos vs Wai-Man "Part 2".., mit DER Power wie im Fight den die beiden "zuvor" (leider ohne "danach") vollführten.
So muss es zwei satte Punkte Abzug geben..., zumal man am Ende als Betrachter enttäuscht war.
Sorry..., denn da war viiiiieeel mehr drin!

5/10.

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