Die vorerst letzte Regiearbeit von Michele Soavi („Stage Fright“) stellt neben „Braindead“ den vielleicht wichtigsten und besten Zombie-Film der 90er da. Hier passt einfach alles perfekt zusammen, sei es nun die schwungvolle, nie langweilige Story, oder der teilweise krasse schwarze Humor. Anstatt sich einfach an dem Rip-Off-Modell seiner italienischen Kollegen Fulci, Martino oder D`Amato zu orientieren, schlug Soavi in eine andere Richtung und verfilmte ein Skript, das auf den Romanen der Schriftstellerin Tizianio Sclavi basiert. Ebenfalls auf das Konto Sclavis geht der Charakter Francesco Dellamorte, der auf der Comic-Figur Dylan Dog basiert, die in Italien sehr bekannt ist. Sogar ein großes Festival des Phantastischen Films ist nach ihr benannt! Rupert Everett nimmt man jeder Zeit die Rolle des zwischen Wahnsinn und Nekrophilie wankenden Friedhofswärters ab und er wird nur durch Francois Hadji Larzoro’s Darstellung des geistig behinderten Gnaghis getoppt. Larzoro, der normalerweise Sänger der französischen Punkbands LES GARCONS BOUCHERS und PIGALLE ist, hat die Rolle jederzeit im Griff und steht für die coolsten Gags des Films grade.
Überhaupt, die nekrophile Grundstimmung des Films ist gradezu schon süß, wenn der Kopf von Gnaghis Geliebter durch die Gegend fliegt, oder wenn Francesco Sex im Gebeinhaus oder inmitten von Irrlichtern auf einem Grabstein hat. Rundum ein gelungener und überragender Film, der zu Recht in Amerika schon Kultstatus genießt! Die lustige Mischung aus Komödie, Splatter und Love-Story ist ein Werk, dass man bestimmt nicht so schnell vergessen wird. Schade nur, dass Soavi durch die schwere Erkrankung eines seiner Kinder bis jetzt keinen neuen Film inszenierte. Egal ob noch etwas von ihm kommt, es wird sich an diesem Kultstreifen messen müssen!
10/10