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Wohl der beste Film mit Chuck Norris, ganz subjektiv gesagt

Eine kleine Rätselei vorab: wie viele Filme beginnen mit einer Kamerafahrt, gerne auch über das Meer, hin zu einer Stadt, meist bei Nacht? Und ist das nicht langweilig? Man könnte viel besser ein Täfelchen einblenden, Jahreszahl darauf, Namen der Stadt, so wie im Stummfilm mit Klavierbegleitung unterlegt, und schon wüßte der Zuschauer, wo er sich befindet, im Geiste. Aber nein, statt dessen werden wir mit dem immer gleichen Intro geplagt, welches auch beim hundertsten Mal wohl für den Regisseur nicht an Reiz verliert, derweil der Zuschauer sich ein Gähnen kaum verkneifen kann. So, das mußte mal gesagt werden, und es ist ganz gleich, bei welchem Film dieser Absatz steht, Hauptsache, es gibt die ominöse Kamerafahrt. Ebenfalls schlimm sind die Frisuren, die man ertragen muß, Chuck Norris trägt hier die Mutter aller Vokuhilas, wehend im Nacken, mehr Bart als Stirnhaar, so richtig fies. Wer mehr davon sehen möchte, schlage nach bei www.fiese-scheitel.de, da gibt es Dinge, die glaubt man nicht. Aber wir bemängeln hier ja nur Details, denn der Film ist in meinen Augen der beste Film des brummeligen Karatekämpfers, wenngleich er hier kaum zuschlagen darf.

Es ist die selbe, alte Geschichte...bei einem Einsatz wird der Cop Cliff Garrett von seinem korrupten Partner angeschossen und durch seinen Captain für tot erklärt. Ich sage nur „Mason Storm“ zum letzten Halbsatz...drei Jahre später arbeitet Garrett undercover für die italienische Mafia, die sich gerade mit französischen Eindringlingen herumärgern muß. Und als ob das nicht reicht, mischen auch noch iranische Emporkömmlinge mit. Gut so, denn somit gibt es mehr Leichen. Garrett verfolgt natürlich seine ganz eigenen Pläne und ist daher froh, daß die Iraner von seinem alten Partner angeleitet werden. Nachdem sich durch kleinere Ränkespiele die Reihen gelichtet haben, läuft alles auf ein dramatisches Finale der zwei alten Kontrahenten hinaus, und wer jetzt noch denken mag, na ja, Garrett ist doch Polizist, da gibt es sicher Verhaftungen...der irrt, denn wir befinden uns in der hohen Zeit der Selbstjustiz. So ganz nebenbei gibt es noch ein Geschichtchen mit einem Nachbarjungen, dem Garrett Selbstverteidigung beibringt, aber nötig war dieser Themenbereich für das Fortkommen der Handlung nun wirklich nicht.

Unter der Regie seines Bruders Aaron Norris – danke, McClane – tut Chuck das, was er am besten kann: schweigen und morden. Wir erleben zahlreiche kurzweilige Feuergefechte, jeder schießt auf jeden, langweilig wird das nie. Der Plot ist zwar schon ein alter Hut, aber er wird spannend und ohne große Längen erzählt. Ist eine Mafiageschichte, aber ohne die Erzähltechnik von Scorsese, eher knapp und hart auf den Punkt gebracht. Norris ist auf Rache aus, und die bekommt er. Schön zu sehen, wenn der Kämpe mit einer großen Schrotpistole die Bösen niedermäht, ach, das waren noch Zeiten, als auf der Leinwand blutig gestorben wurde...man klatschte Beifall im Kino, als seinerzeit der fiese Partner seinem verdienten Schicksal zugeführt wurde. Dazu gibt es die obligatorischen Oneliner, insgesamt also ist für gute Unterhaltung gesorgt. Wenn man schon keine Filme mit Chuck Norris mag, dieser hier sollte in keiner gut sortierten Actionfilmsammlung fehlen – 8/10

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