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Er ist da, der langerwartete Abschluss der größten Saga der Filmgeschichte.... So oder so ähnlich könnten die Werbetexte zu Episode 3 lauten. Wer sich durch die bunten Episoden 1 und 2 abgeschreckt sah kann aufatmen, George Lucas hat gerade noch mal so die Kurve bekommen und zaubert mit „Die Rache der Sith“ einen guten, wenn auch nicht genialen Abschluss der zweiten Trilogie hervor.

Natürlich sind alle wieder mit an Bord, Obi Wan, Anakin, Padme, C3PO und R2-D2 sowie Palpatine und der Fruchtzwerg Yoda. Von schauspielerischen Glanzleistungen will ich hier gar nicht reden, denn die Schauspieler sind eh nur Nebensache in einem Star Wars Film. Hayden Christensen bringt den zur dunklen Seite wechselnden Anakin gut rüber, ansonsten bleibts eher flach.

Bombastisch dagegen sind (natürlich) die Schauplätze und Kamerafahrten. Wenn sich Obi Wan und Anakin im finalen Gefecht mitten in einem Vulkanausbruch duellieren sieht das schon verdammt geil aus! Und mein heimlicher Liebling Yoda beim Kampf mit dem Lichtschwert ist ebenfalls wieder zu bewundern. Doch man sollte sich von dem Bombast nicht ablenken lassen, mit mehr als 100 Millionen Dollar Budget SFX zu kaufen heißt schließlich noch nicht, dass man einen guten Film machen kann.

George Lucas stand mit diesem Film vor der vielleicht schwierigsten Aufgabe seines Lebens (außer der Frage, was er mit seinem Geld anfangen soll). Er musste es schaffen, die neue Trilogie mit der alten zu verbinden, und daran muss sich dieser Film messen lassen. Und man kann definitiv sagen, dass ihm dies gelungen ist. Anakin läuft, von der Liebe blind gemacht, zur dunklen Seite über, und wird schließlich, getrieben von blinder Rachsucht, zu Lord Vader. Das Lucas es wagt, den guten Anakin vorher noch zünftig verbrutzeln zu lassen ist hierbei nur ein Pluspunkt am Rande.

Schafft Lucas es also, die alte Magie wieder zu erwecken? Die Antwort ist Jain. Wenn das erste mal das Atemgeräusch von Darth Vader zu hören ist, wird den alten Star Wars Freaks wohl ein Schauer über den Rücken laufen. Und dennoch, irgendetwas fehlt. Die Geschichte um Anakin und Obi Wan nutzt sich ab, die Effekte wirken teils einfach zu sauber, und dann wäre da noch der Plot. Anakins Wandlung vollzieht sich viel zu schnell und leicht, er läuft mir nichts, dir nichts zur dunklen Seite über, ohne das es dafür erkennbare und wirklich gewichtige Gründe gibt. Nach einer lebenslangen Freundschaft stößt er seinem Freund Obi Wan einfach so das Messer in den Rücken. Nein Herr Lucas, in allen 3 Filmen der neuen Trilogie haben sie es versäumt, diesen zentralen Punkt richtig rüber zu bringen.

Ansonsten ist der Übergang zur Episode 4 recht gut gelungen, größere Logiklücken sind mir in diesem Zusammenhang nicht aufgefallen. Vielleicht hätte man innerhalb des Films mal erwähnen sollen, was die „Order 66“ ist, und warum R2-D2 auf einmal eine Nahkampfausbildung zu haben scheint, aber Schwamm drüber. Ich würde Episode 3 nicht als Popkorn-Kino bezeichnen, aber tiefgründig ist der Film nicht, und die rechte Magie wie bei den alten Teilen will auch nicht aufkommen.

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