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Da ist er nun – der allerletzte Star Wars Film, den uns George Lucas (vorerst) im Kino präsentiert. Ein würdiger Abschluß der neuen Trilogie ist er – nicht mehr und nicht weniger.
Dass Lucas’ Begeisterung für die Technik nun, da er endlich all die Möglichkeiten hat, welche er braucht, eine gut erzählte Storyline überlagert, war uns schon 1999 klar, als seine kindgerechte Episode 1 das Licht der Leinwand erblickte.
Doch das war erst der Anfang – bietet doch diese zusammen mit Episode 2 weitaus mehr Handlung als der krönende Abschluß „Die Rache der Sith“.
Die 146 Minuten vergehen wie im Flug – es werden uns bahnbrechende Laserschwertduelle (darunter eine Steigerung einzelner Kämpfe aus dem Vorgänger) geboten, eine wilde Raumschlacht (die sich bei genauerem Hinsehen mehr als Verfolgungsjagd entpuppt) und etliche weitere Kämpfe zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Dazwischen liegt der Focus eindeutig auf dem Zwiespalt Anakins, seinem stetig wachsenden Ego zu folgen oder den Kodex der Jedi zu achten. Politische Ränke, welche die Republik in die Situation gebracht haben, in der sie nunmehr ist, bleiben dabei Nebensache, zumindest für den Zuschauer.
Den schlimmsten Fehler macht Lucas, indem er die kämpferische Senatorin Amidala derart in den Hintergrund rückt, dass die ehemalige Heldin der politischen und kämpferischen Arena von Naboo zu einem ewig besorgten Hausmütterchen wird, welche stillschweigend gleich zwei auf sie zukommende Unheile erträgt (obwohl sie zumindest einer in Lucas ursprünglicher Storyline die Stirn bietet, da bleiben uns wohl nur die entfallenden Szenen auf der DVD als Trost).
Um auch die Fans der älteren Trilogie zu befriedigen und ein paar bekannte Gesichter auftauchen zu lassen, werden kurzerhand Chewbacca und C-3PO (der, seien wir ehrlich, hier eigentlich verzichtbar gewesen wäre) in Bild und Handlung gequetscht, ohne einen größeren Zweck zu erfüllen.
Die einzigen Figuren, die dankbar aus Episode 3 hervorgehen, sind Yoda und Obi Wan.
Beiden lastet schon zu Beginn das ganze Ausmaß der schlimmen Entwicklungen auf den Schultern – zum Ende hin sogar wörtlich. Sie sind die einzigen Figuren, die glaubhaft und konsequent ihren Charakter von „Die Dunkle Bedrohung“ weiterentwickelt haben, ohne dabei Zugeständnisse an die Handlung zu machen. Beiden wird hier auch endlich der verdienste Raum (in Screentime!!!) eingeräumt, den sie schon so lange verdient haben!
Obwohl natürlich Anakin der Held und wahre Hauptdarsteller ist und Hayden Christensen seine Sache ganz gut macht (der ein oder andere Gesichtsausdruck hätte ihm allerdings auch gut gestanden – erinnerte mich irgendwie an die mimische Vielfältigkeit eines Steven Seagal), ist „Die Rache der Sith“ der düsterste, dramatischste und erschreckendste Teil der 6 Episoden STAR WARS und zumindest hier hat George Lucas erreicht, was er angekündigt hat.
Da nehme ich ihm auch nicht übel, dass er Teile der Aussagen aus Episode 4-6 für „die Rache der Sith“ entfremdet (als Beispiel seien hier R2-D2s Fertigkeiten genannt, welche wie durch ein Wunder in „Eine Neue Hoffnung“ wieder verschwunden sind).
Hoffen wir, dass er tatsächlich auf die Episoden 7-9 verzichtet, denn wer mag schon den Rest der Saga im Stil von „Sky Captain and the World of Tomorrow“ ertragen?
Technik O.K., solange sie einen Zweck erfüllt aber für den Erfinder der größten Science-Fiction-Saga aller Zeiten sollte langsam das Wörtchen „digital“ zum Unwort des Jahres werden!

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