Review

Der düsterste Star Wars Streifen war bislang "Das Imperium schlägt zurück". Nun, diesen Titel muss der Streifen nun abgeben - und zwar an Episode III. Viele haben sicherlich nach dem leicht kindischen Episode I nicht damit gerechnet, doch Lukas liefert tatsächlich das was er versprach: Einen enorm düsteren, teils (für Star Wars Verhältnisse) sehr harten Film.
Doch auf Humor muss man auch bei dem letzten Teil der Saga nicht gänzlich verzichten, allerdings gibt es den nur in den ersten Minuten zu sehen. Verantwortlich hierfür ist der wackere Droide R2D2 der einige wirklich gelungene Szenen hat. Auch Anakin und Obi Wan dürfen ein wenig witzeln. Das ganze ist eingepackt in die optisch beste, aber dramaturgisch sicher schwächste Raumschlacht der Star Wars Saga.
Hier wird Kanzler Palpatine befreit und Count Dooku muss (leider) schon recht früh im Lichtschwertduell mit Anakin sein Leben lassen. An seine Stelle tritt der neue Charakter General Grievous, der leider arg verschenkt wird. Vor allem Kenner von Star Wars Clone Wars werden sich mehr erhofft haben. Doch die Separatisten sind auch gar nicht mehr wichtig, ebenso wie auch der Klonkrieg keine wirklich große Rolle mehr spielt. Lucas konzentriert sich auf das Wesentliche: Der Wandel von Skywalker zu Vader. Ob dieser nun nachvollziehbar ist, liegt sicher im Auge des Betrachters und hängt auch wohl davon ab, wie aufmerksam man in allen Episoden aufgepasst hat. Letztlich sind es zwei Punkte, die ihn auf die Dunkle Seite ziehen: Sein Streben nach allmächtigen Fähigkeiten, mit denen er Padme retten will (er sieht sie wie einst seine Mutter im Traum sterben), sowie seine unheimliche innere Gier nach (politischer) Macht, die sich auch schon in der alten Trilogie zeigte ("Verbünde dich mit mir, gemeinsam können wir über die Galaxis herrschen!"). Beides bietet ihm Palpatine an und Skywalker steigt schließlich nach einer packenden Sequenz mit Mace Windu darauf ein. Was danach folgt ist sicher das Dramatischste, Heftigste und Bewegenste was bislang im Star Wars Universum zu sehen war. Jedis werden kaltblütig von Klonkriegern hingerichtet, Darth Vader lichtet die Reihen der Jedis ebenfalls stark und macht dabei nicht mal vor kleinen Kindern halt, was allerdings nicht explizit gezeigt wird. Doch auch so gibt es genug Szenen die eine FSK 16 gerechtfertigt hätten. Hier wird diesmal mehr als das eine Standart Körperteil abgetrennt und am Ende des Kampfes zwischen Obi Wan und Darth Vader bekommt man einen mehr als übel zugerichteten Skywalker/ Vader zu sehen, wobei die Kamera schön drauf bleibt. Der Kampf der Beiden ist ein absolutes Highlight der kompletten Saga und schafft es die enormen Erwartungen zu erfüllen. Doch nicht nur die beiden schwingen am Ende die Schwerter: Auch Yoda darf wieder zeigen was er kann. Der Überraschungseffekt ist allerdings natürlich nicht mehr gegeben. Trotzdem macht der Fight gegen den Imperator dank der gelungenen Kulisse (der Senatsraum) einiges her.
Damit währen wir dann auch schon bei den Effekten angelangt. ILM hat sich dabei teilweise wieder selbst übertroffen und präsentiert fantastische Raum- und Bodenschlachten, perfekt animierte Droidenarmeen und ums kurz zu machen einfach ein Effektfeuerwerk der Spitzenklasse. Grobe Durchhänger wie noch in Episode II (der CGI Apfel, Anakins Ritt auf der "Kuh") gibt es keine und die Kulissen sehen weniger künstlich aus als noch hier und da im Vorgänger.
Die Schauspieler gehen in diesem Effektgewitter aber nicht gänzlich unter, sondern zeigen diesmal durch die Bank weg was sie können. Ewan McGregor ist wieder die klare Sympathiefigur und überzeugt auch optisch als junger Obi Wan. Samuel L. Jacksons Mace Windu ist eine Schlüsselfigur des Films und legt sich dementsprechend ins Zeug. Portman spielt toll, leidet aber wieder unter etwas zu schmalzig geratenen Dialogen mit Christensen, von denen es im Vergleich zum Vorgänger aber weit weniger gibt. Der Skywalker Darsteller kann sich abgesehen von besagten Szenen profilieren und zeigt es seinen Kritikern. Auch ihm ist es zu verdanken, dass der Wandel zu Vader überzeugend daher kommt. Hayden Christensen schafft es trotz "lieben" Aussehens eine böse Ausstrahlung zu erzeugen.
Klarer Star des Films ist aber Ian McDiarmind, der als fieser Palpatine ganz groß aufspielt. Ausnahmslos alle Szenen mit ihm sorgen für Gänsehaut und es ist eine Freude ihm zuzusehen.
Bei allem Lob gibt es aber auch ein wenig Kritik. Der Film wirkt hier und da schon ein wenig gehetzt, trotz der Tatsache, dass es der längste Star Wars Film ist. Doch Lucas musste einfach soviel in den letzten Teil packen, dass dieser Kritikpunkt eigentlich nicht verwundert. Er ließ es halt einfach zu gemächlich in den beiden anderen Prequels angehen. Dafür ist dieser Film aber von vorne bis hinten eine Achterbahnfahrt, voller Dramatik, Action und trotz des klaren Endes, auch Spannung.
Zudem sind die Verknüpfungen zur alten Trilogie wunderbar gelungen und Lucas räumt mit vielen Unklarheiten auf und verschließt grobe Logiklöcher mit diesem Film. Vor allem der von mir kritisierte Punkt mit C-3PO und dessen Unkenntnis von Tatooie und des Namen Skywalkers wird zum Glück ausgemerzt.
Der gewohnt erstklassige Soundtrack von John Williams, der zwar kurze, aber dennoch gänsehauterzeugende Auftritt von Vader in seiner schwarzen Rüstung, sowie einige nette Verweise auf die Episoden IV - VI (Pläne des Todessterns, sowie des Tie Fighters, der kurz durchs Bild fliegende Millenium Falcon, Chewbacca) runden das Gesamtbild perfekt ab.

Fazit: Mit Episode III ist Lucas ein absolut würdiger Abschluss der Saga gelungen, nach dessen Ansicht man große Lust bekommt wieder einmal die alte Trilogie anzuschauen, womit es Lucas tatsächlich geschafft hat den Kreis zu schließen.
Für diese Leistung gibt es von mir die volle Punktzahl.

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