"Krieg! Die Republik zerfällt unter dem Angriff des Anführers der Separatisten, Count Dooku. Helden gibt es auf beiden Seiten. Das Böse lauert überall.
Durch einen atemberaubenden Schachzug hat der teuflische Droiden-Befehlshaber General Grievous einen Vorstoß nach Coruscant unternommen und Kanzler Palpertine entführt, den Vorsitzenden des Galaktischen Senats.
Als die Droidenarmee der Separatisten mit ihrer kostbaren Geisel von der belagerten Hauptwelt fliehen will, gehen zwei Jedi-Ritter auf eine verzweifelte Mission, um den gefangenen Kanzler zu retten..."
Untermalt mit der unverkennbaren "Star Wars"-Titelmelodie beginnt so nun das letzte Kapitel der Prequel-Trilogie. Und der Film hält, was er verspricht: ein bombastisches SciFi-Epos der Extraklasse. Zwar nicht unbedingt eine Titanic im Weltall, dennoch einer der besten Filme der kompletten Saga. Und nach der lahmen Episode 1 und der passablen Episode 2 will das schon was heißen. Hier dreht George Lucas (American Graffiti) nochmal ordentlich auf, um der wohl berühmtesten SciFi-Saga unserer Welt einen würdigen Abschluss zu geben.
Nach der Befreiung Palpertines (Ian McDiarmid) und der Vernichtung Dookus (Christopher Lee) können die Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und Anakin Skywalker (Hayden Christensen) vor General Grievous nach Coruscant fliehen. Ein großer Sieg, doch die Sorge bleibt. Der machthungrige Kanzler und Sith-Lord zieht Anakin auf seine Seite - und redet ihm ein, dass der Jedi-Rat um Meister Mace Windu (Samuel L. Jackson) einen Umsturz plant. In der Hoffnung mit den neugewonnen Sith-Kräften seine schwangere Frau Amidala (Natalie Portman) zu retten, metzelt Anakin sämtliche Jedis, Padawans und Jünglinge nieder. Lediglich Obi-Wan und Meister Yoda können der Ausrottung der Jedis entkommen. Nachdem Darth Sidous das galaktische Imperium ausgerufen hat und zum Imperator aufgestiegen ist, schickt er seinen neuen Schüler Anakin alias Darth Vader auf den Lavaplaneten Mustafa, wo er die restlichen Separatistenführer töten soll. Während sich Yoda Sidous im Senat stellt, kommt es auf Mustafa zum finalen Kampf zwischen Obi-Wan und Darth Vader, der für den Sith-Lord nicht gut endet. Kurz vor ihrem Tod bringt Amidala die Kinder Luke und Leia auf die Welt...
Ewan McGregor (Freeze) ist als Obi-Wan Kenobi einfach klasse, da er sich auch seit Episode 1 ordentlich gemacht hat. Optisch ähnelt er dabei immer mehr Alec Guinness. Wirkt er im Film oftmals zu brav, so zeigt er im finalen Duell seinem ehemaligen Padawan, dass stille Wasser oft tief sein können. Auch Hayden Christensen hat sich seit Episode 2 im positiven Sinne verändert. Die beknackte Padawan-Frisur inklusive Zopf ist verschwunden und als Dark Anakin gibt er einen genialen Schurken ab. Schon fast legendär ist sein Marsch samt Klonkrieger in den Jedi-Tempel, um dort seine blutige Arbeit zu verrichten. Nur Ian McDiarmid (Sleepy Hollow) übertrifft hier Dark Anakin bzw. Lord Vader an Boshaftigkeit. Denn der von ihm dargestellt Darth Sidous ist das personifizierte Böse der gesamten Saga. Darth Vader ist lediglich nur die Nummer 2. Zwar nicht oscarreif, doch recht ordentlich spielt Natalie Portman (Hautnah) zum letzten Mal Amidala und trägt zu Beginn auch die berühmte Schneckenfrisur. Eine sehr gute Performance bekommt man auch von Samuel L. Jackson (xXx²: The Next Level) geboten, der mit Sidous neben dem Finalkampf einen der besten Fights im Film hat. Leider müssen wir uns etwa ab Filmmitte von ihm verabschieden. Da er recht schnell von Anakin verstümmelt und einen Kopf kürzer gemacht wird, hat Altstar Christopher Lee (Dracula) wie in der vorherigen Episode nur einen kurzen Auftritt, in dem er aber mit seiner Schauspielerfahrung punkten kann.
Hauptbestandteil der Action in "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" sind natürlich die Lichtschwertduelle und Weltraumschlachten. Erstere wurden ziemlich genial in Szene gesetzt und beinhalten einige der besten Duelle der ganzen Reihe. Selbstverständlich fließt dabei auch hier kein Blut, aber die Gewalt ist dennoch vorhanden. Da geht schon mal ein Kopf flöten und Anakin schlachtet sowohl Jedi-Jünglinge als auch Separatisten ab. Größtenteils wird dies nur angedeutet oder in schnellen Schnitten gezeigt. In den Schlachten lässt es Lucas dann ordentlich krachen und man bekommt einiges geboten. Leider gestaltete er den Wookie-Angriff recht kurz und Chewbacca & Co. können nur ansatzweise ihr Können zeigen. Dafür rockt CGI-Yoda vor allem im Finale mächtig das Haus, wenn er u.a. mal eben so zwei Wachmänner außer Gefecht setzt. Trotz der düsteren Atmosphäre hat Lucas auch hier nicht mit dem Humor gespart. Für die komischsten bzw. amüsantesten Szenen sorgen Yoda und R2D2. Da der Humor nicht allzu aufgesetzt wirkt und Nervbacke Jar Jar Binks wenigstens das Maul hält, behält der Film seine Ernsthaftigkeit und rutscht somit nicht öfters ins Lächerliche ab. Durch den dramatischen Handlungablauf bleibt Episode 3 auch noch bis zum Schluss spannend, obwohl man weiß, wie der Film enden wird. Da hier das Böse triumphiert ist "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" auch um einiges düsterer als die anderen Teile. Nur Episode 5 kann da einigermaßen mithalten. Lediglich bei den Dialogen in den Liebes-Szenen zwischen Anakin und Amidala vergeigt es Lucas mal wieder. Da hat man in GZSZ schon besseres zu sehen bekommen. Kommen wir nun zu den Effekten. Da es sich hier um einen "Star Wars"-Film handelt, versteht es sich von selbst, dass die Effekte zum Besten gehören, was zur Zeit geboten werden kann. Lucas ließ nahezu den kompletten Film vor einer blauen bzw. grünen Wand filmen und ließ die Hintergründe sowie sämtliche Details dann per Rechensklaven einfügen. Lediglich die Tatoonie-Szenen ganz am Ende wurden noch während den Dreharbeiten zu Episode 2 gefilmt. Per Rechner wurde auch der Schurke dritter Stelle namens General Grievous realisiert. Obwohl diese Biomaschine mit vier Lichtschwertern gleichzeitig ans Werk gehen kann, erreicht er kaum die Qualitäten eines Darth Mauls. Störend sind bei Grievous auch die stark nach Kettenraucher klingenden Atemgeräusche. Insgesamt der schwächste Schurke im Film. Außerdem beinhaltet "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" auch ein paar härtere Szenen, die vor allem gegen Ende des Kampfes Obi-Wan vs. Anakin auf Mustafa (Obi-Wan trennt Anakin beide Beine und den linken Arm ab, ehe Anakin von der Lava in Brand gesetzt wird) und während Anakins entgültiger OP-Verwandlung (mechanische Gliedmaßen, Elektroschocks) zu Darth Vader vorkommen, die nicht unbedingt für ein Publikum ab 12 geeignet sind. Befürchtete man vor Kinostart schon eine (teilweise berechtigte) Freigabe ab 16, so hat man ihn dennoch ab 12 freigegeben, damit mehr Bares in den Kinokassen landet. Musikalisch erklingen natürlich wieder mal die berühmte Titelmelodie und der legendäre Imperial March, die aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken sind.
Ließ sich George Lucas bei seiner Arbeit zu der Ur-Trilogie noch von Märchen, Mythen und Sagen inspirieren, so dienen bei "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" eher historische Ereignisse als Hintergrund. So überrascht es wenig, dass Sidous' Rede vor dem Senat, die darauf folgende Machtergreifung sowie die vorherige Provokation eines Kriegszustandes stark an Hitler und dessen Machtergreifung erinnern. Anlehnungen an das Dritte Reich gab es aber auch schon in der Ur-Trilogie. So sieht die Uniform der Imperium-Offiziere dort auch aus wie jenne, die während Hitlers Diktatur getragen wurden. Schließlich ähnelt selbst Vaders Helm den deutschen Wehrmachtshelmen. Neben historischen Ereignissen kommen in der aktuellen Episode aber auch besagte Elemente der Märchen, Mythologien und Sagen zum tragen. So reitet Obi-Wan auf einer Art Vogeldrachen, während er Grievous jagt. Auch Geschichten vom Beinahetod (Anakin wird von Lava in Brand gesetzt) und von der Neugeburt und Rückkehr (Anakin wird zum Maschinenmenschen) kommen in zahlreichen Legenden und Mythen vor. Das Lichtschwert symbolisiert hier und in den übrigen Episoden Mut und Ritterlichkeit.
Positiv am (vermutlich) letzten "Star Wars"-Kapitel sind auch die vielen Nostalgiepunkte. Neben Darth Vader und dem Imperator tritt auch Han Solos späterer Kumpel Chewbacca in Erscheinung. Auch Lukes Pflegeeltern tauchen kurz auf, die auch schon in der vorherigen Episode einen Auftritt hatten. Zu Beginn mischen dann Space-Fighter mit, die schon nach X-Wing-Fighter und TIE-Fighter riechen. Die Art wie Palpertine Anakin auf die dunkle Seite der Macht zieht, ähnelt dann auch seinem Vorgehen in Episode 6, wo er Luke für seine Zwecke gewinnen will. Wie oben schon erwähnt, trägt Natalie Portman am Anfang eine Schneckenfrisur a'la Leia. Zum Schluss sieht man dann auch schon den ersten Todesstern, der sich noch im Bau befindet.
Für mich persönlich ist "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" neben "Star Wars: Episode 5 - Das Imperium schlägt zurück" der beste Teil der gesamten Saga und sogar besser als "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs". Elf Oscars wird es für Episode 3 dennoch nicht geben. Das ist ja auch alles Ansichtssache und jeder sieht die einzelnen Episoden von "Star Wars" von seinem eigenen Standpunkt aus. Und von meinem Standpunkt sieht es so aus, als wäre es nicht nötig "Hau den Lucas" zu spielen, wie das noch zu Zeiten von Episode 1 der Fall war. Alles in allem ein mehr als würdiger Abschluss der legendären SciFi-Saga!