Kurz gesagt: Der Film funktioniert. Wir erfahren, wie das Imperium entstand, woher der Imperator kommt, wie Anakin Skywalker zu Darth Vader wurde, warum er die Jedi im Allgemeinen und Obi Wan Kenobi im Besonderen so hasst und noch vieles mehr. Der hinterhältige Plan des Sith-Lords geht endlich auf (und erinnert in genialer Weise daran wie sich 1307 der französische König Phillip IV in der realen Welt der Tempelritter entledigte). Die losen Enden aus Episode 1 und 2 werden zusammengeknüpft und lassen den Beginn der Episode 4 nun in ganz anderem Licht erscheinen.
Das ist gut.
Allerdings leidet auch Episode 3 an den Schwächen, die Episode 1 und 2 schon zeigten. Die Story hat einfach zu wenig Fleisch auf den Rippen. Alles dreht sich nur um Anakin, und wie er der dunklen Seite der Macht verfällt. Dies ist die einzige Charakterentwicklung, die sich in den gut 8 Stunden der ersten drei Episoden vollzieht. Und es ist auch der einzige, echte Handlungsstrang. Was die zweite Trilogie der ersten voraus hatte, waren die in einander verwobenen Handlungen. Da waren vor allem Han Solo und seine alten Schulden bei Jabba dem Hutten, die Dreiecksbeziehung zwischen ihm, Luke und Leia, die Beziehung zwischen Darth Vader, Luke und dem Imperator, Lukes eigene Entwicklung zum Jedi... und das alles vor dem Hintergrund der Rebellion gegen das Imperium.
In dieser Trilogie der Prequels passiert einfach zu wenig. Außer der unmittelbaren Entwicklung von Anakin Skywalker zu Darth Vader passiert eigentlich nichts.
Und das ist schlecht.
Nun werden wir wohl niemehr erfahren, welche Abenteuer die Schmuggler vor Han Solo in der Republik zu bestehen hatten, wie Chewbacca seinen Schmugglerfreund traf und welche Greueltaten Jabba, der Hutte begehen musste, um sein enormes Vermögen anzuhäufen.
Hier hätte sich George Lucas mit ein paar erfolgreicheren Drehbuchautoren zusammensetzen sollen, um die Geschichte tiefgründiger zu machen. Um wieviel mehr hätten wir uns einen von Eifersucht zerfressenen Anakin Skywalker gewünscht, der mit den fortgesetzten Heimlichkeiten seiner Gattin nichts mehr entgegensetzen kann als die dunkle Seite der Macht.
Alles in allem:
10/10 für Special Effects, Darbietung, Musik und Schauspieler
4/10 für das Drehbuch