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Mit „Die Rache der Sith“ schließt George Lucas die letzte Lücke zwischen der klassischen Trilogie und den bisherigen Prequels. Von den Fans wird der letzte Teil der Saga schon seit Monaten heiß erwartet und wie auch schon bei den Filmen zuvor ergoss sich eine Medien und Merchandising Welle, wie sie außerhalb von Star Wars Seltenheitswert hat. Episode I und II sind nicht nur unter Cineasten umstritten, die große Frage also ob es Lucas schafft den großen Bogen zu schließen und mehr von der Magie der alten Filme herüberkommt.

Um die Handlung braucht man kein großen Geheimnis machen, wer sich nur etwas in Star Wars auskennt weiß was einen erwarten wird: Es herrscht Krieg in der Republik und dieser hat sich nun vor die Tore Coruscants verlagert. Obi Wan und sein Schüler Anakin haben den gefährlichen Auftrag den Anführer der Droiden General Grevious und Count Doku, ein finsterer Lord der Sith, unschädlich zu machen. Anakin gerät dabei zunehmend unter die Kontrolle des undurchsichtigen Kanzlers Palpantine, ohne zu wissen das dieser ihn manipuliert und auf die Dunkle Seite der Macht locken will. Die Jedi sind machtlos und erkennen erst zu spät das mysteriöse Spiel Palpantines. Dieser ist in Wirklichkeit ein Sith Lord und bemächtigt sich des unerfahrenen und machtgierigen Anakin. Zusammen als Meister und Schüler machen sie Jagd auf die Jedi und stürzen die Republik ins Chaos…

Um die wichtigste Frage gleich vorweg zu beantworten: Ja, „Die Rache der Sith“ kann in fast allen Punkten glänzen und steht den Klassikern fast in nichts nach. Die Story ist dieses Mal um einiges düsterer, die Anzeichen waren ja in Episode II bereits deutlich zu sehen. Doch Episode III setzt in allen Belangen noch eins drauf, man fühlt sich sogar oft an den besten Teil der Reihe „Das Imperium schlägt zurück“ erinnert. Auch in Sachen Brutalität stellt der finale Teil alle Vorgänger in den Schatten, in keinem Star Wars Film bisher waren soviel abgeschnittene Gliedmaße oder Verbrennungen zu sehen. Zur unheilvollen Atmosphäre tragen neben dem gewohnt genialen Score von John Williams, (das Stück im Showdown zwischen Obi-Wan und Anakin ist sehr beeindruckend) besonders die für einen Sci-Fi Film starken Darsteller bei. Hayden Christiansen gibt als Anakin eine besonders beeindruckende Leistung ab: seine Unentschlossenheit zwischen Machtgelüsten, seiner Liebe zu Padme und seiner Verpflichtung als Jedi kommt gut zum Ausrduck. Viele gute Szenen haben auch Ewan McGregor und Samuel L. Jackson, nur Natalie Portman wird etwas zu sehr in die Rolle der werdenden Mutter gedrängt. Für mich ist der Star des Filmes aber Ian McDiarmid, in seiner Paraderolle als böser Imperator und hinterhältiger Kanzler raubt er allen die Show.

Richtige Eyecatcher sind mal wieder die Spezialeffekte, wie gewohnt von Lucas Effektschmiede ILM gefertigt. Sie sind zwar nicht so revolutionär wie anno 77, dafür aber noch besser als in den vorhergehenden Teilen. Was dabei im wichtigsten ist, den Kitsch hat Lucas größtenteils außen vor gelassen, auch der gute Jar-Jar darf keinen einzigen Satz sprechen und trottet nur selten durchs Bild. Für den ein oder anderen mag die Menge an Effekten zwar erdrückend sein, sie fügen sich dieses Mal aber gut in die Handlung und wirken selten aufgesetzt.

Zu bemängeln gibt es wenig, wer die Star Wars Film kennt weiß ja das es hin und wieder etwas trollig zugeht. So gibt es wieder einiges an Computerwesen zu bestaunen. Der merkwürdige General Grivious wirkt durch seinen komischen Gang und keuchende Stimme etwas befremdlich und erfüllt nicht wirklich einen Zweck in der Handlung, Count Doku hätte als Führer der Droidenarmee völlig ausgereicht. Im Finale wird für meinen Geschmack etwas zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, Padmes plötzlicher Tod ist etwas übertrieben.
Handwerklich gibt es nichts zu meckern, nur die Wechsel die Schauplätze sind sehr häufig und die Lucas-typischen Blenden stören auf die Dauer etwas.


Zusammenfassend darf man sagen das George Lucas zum Schluss seiner Star Wars Reihe nochmal ein richtiger Volltreffer gelungen ist. Die Effekte sind gewohnt genial, die Handlung spannend und die Darsteller können ebenfalls überzeugen. Für Kenner gibt es viele kleine Gimmicks und Verweise auf chronologisch zurückliegende und folgende Teile und alle Nebenakteure haben ihre Auftritte. Der putzige R2R2 hat einige wirklich witzige Szenen und auch Yoda darf wieder zum Laserschwert greifen. Nach 22 Jahren ist Darth Vader wieder auf der Leinwand präsent, wenn auch sehr kurz... Gänsehaut ist garantiert!
Star Wars Jünger wie Ottonormal Zuschauer werden gleichermaßen fasziniert sein, jeder der wissen will wie die größte Weltraumsaga aller Zeiten zu Ende geht, kommt am Gang Kino nicht vorbei.

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