Julians Freund Zeke verletzt sich beim Motocross-Training schwer und wird ins Krankenhaus gebracht. Julian macht sich Sorgen und will seinen Kumpel im Krankenhaus besuchen. Leider sagt man ihm dort, dass er verstorben sei. Durch (den vom Drehbuch-Schreiber super durchdachten) Zufall bekommt Julian mit, dass Zeke zum Konzern "Hybra Tech" abtransportiert wurde - und noch lebt. Aber auf diese Firma ist Julie-Boy gar nicht gut zu sprechen, da diese das Leben seiner Eltern auf dem Gewissen hat (yeah, Dramatik pur!). Zu allem Übel arbeitet auch noch sein Onkel Charlie dort.
Gut, also hackt die MotoCross-Clique sich mal schnell in den Rechner der Firma, um sich Gewissheit zu holen und siehe da: Zeke steht, wie viele andere Menschen, auf dem Beipackzettel. Hybra Tech scheint Menschen zu verschleppen, um an ihnen mit der Chemie-Suppe Trioxyn 5 zu experimentieren, dass sie in Super-Soldaten verwandeln soll. Die Gruppe macht sich auf den Weg und bricht in die Firma ein...
Hier haben wir wieder ein Parade-Beispiel von einem schlechten Film, der mehr Logiklücken als ein Fischernetz Löcher hat.
Nach dem kurzen Intro, dass die Firma Hybra Tech in schlechter "Starship Troopers"-Marnier präsentiert, muss man sich mit einer Gruppe Pissnelken-Teens vierzig Minuten um die Ohren hauen.
Unterbrochen wird das ganze von zwei Pennern, die sich im Keller (welcher Kiffer hat sich das denn ausgedacht?) der Chemie-Firma ein Schwein braten (wohl aus´m Supermarkt geklaut). Tja, die zwei guten hätten lieber ein, zwei Stücke mehr Steinkohle auf das Feuer gelegt. Denn irgendwie ist das durchgebratene Schwein doch nicht durchgebraten genug, und fällt über den einen Penner her, da es auch mit dem Zombie-Virus infiziert ist (woher auch immer...).
So, da die Schulfreundin Katie nachts in dieser Firma den Nachtwächter-Job inne hat und die ganzen Kameras überwachen muss (geht´s noch dämlicher? Ja, es kommen noch ganz viele Beispiele), fällt die Verschleppung von Zeke erst auf.
Die Clique macht sich ganz viel Mühe, fälscht Chip-Karten usw und brechen in den Konzern ein. Die Mühe war aber voll umsonst, da sogar Julian´s kleiner, dicker Bruder mit einem selbstgebastelten Flammenwerfer-Pack auf dem Rücken (ich heule gleich) auf eigene Faust dort eindringen kann.
Außerdem langt auch in der Not, bei den Sicherheitstüren den Kartenleser wegzuballern. Die zerstörten Türen alarmieren zwar die Polizei, was laut Gedankengang Katie´s ganz doll schlimm ist (ja genau, der Einbruch ist schlimmer als die Menschenexperimente...), aber wenigstens öffnen sie sich, wenn sie ´putt sind.
Die einzigen, die im ganzen Komplex anwesend sind, sind eine Handvoll Wärter, die bis zum Zombie-Ausbruch anscheinend Pause haben, und natürlich Julian´s Onkel. Diesem Stinker laufen sie dann auch über den Weg, der prompt alle über die Machenschaften von Hybra Tech aufklärt und anschließend mit seinem weißen "Hey-ich-bin-doch-Wissenschaftler!"-Kittel eine Besichtigung durch die Zombie-Hallen mit der Gruppe durchführt. Diese endet bei Julian´s totgeglaubten Eltern, die eine Art Über-Soldat geworden sind, und schon jahrelang im Chemie-Glas vor sich hinblubbern.
Doch Julian der alte Recke hat gar keine Zeit, für angepisst durch die Gegend zu schauen, da die Zombies ausbrechen. Innerhalb von zwei Minuten haben dann die ganzen Zombies sich so strategisch im ganzen Gebäude verteilt, dass selbst Napoleon sich im Grab die Hände reiben würde nach dieser taktischen Finesse.
Macht aber nix, da die Freunde flüchten und gaaanz zufällig ist der nächste Raum ein Waffenlager. OK, her mit Äkktschn, ab geht´s. Die Firma scheint auch auf dem Waffen-Gebiet auf Zack zu sein, haben doch einfache Pistolen ein Magazin mit locker 100 Patronen. Was für ein Pech, dass gerade in den bedeutenden Momenten (wirklich) jedem die Muni ausgeht.
Die Flucht geht weiter, ab und zu wird einer der Clique angekaut, aber Zombie-Filme kennt von denen keiner - da würde niemals einer drauf kommen, dass evtl. sich der gebissene auch verwandeln kann.
Langsam steuern wir auf das Finale zu, Julian´s Eltern kommen auch noch zum bunten Treiben. Doch die zwei Gatling-Guns (Jesse Ventura´s Wumme in "Predator 1"), die Papa anstatt Armen hat, haben keine Wirkung. Minutenlang wird auf einen Wagen draufgeballert, aber es gibt keine Verletzten, geschweige denn dass das Auto zerfetzt wird.
Dann kommt noch eine SWAT-Einheit zum Einsatz, die gerade mit dem Panzer um die Ecke beim Burger King schlemmen war, und eleminieren (sehr lieblos) die restlichen Zombies.
Der folgende Schluss-Gag ist genauso schlecht.
Aua, aua, aua. Man könnte stundenlang weiterschreiben. Es vergeht praktisch keine Minute, bei der man sich nicht vor lauter Verzweiflung mit der flachen Hand an die Stirn klatscht.
Was sich Regisseur Ellory Elkayem hier erlaubt hat, ist eine Frechheit. Dass manche Kopfschüsse ganz nett anzuschauen sind und in der zweiten Filmhälfte ein ganz klein wenig Drive aufkommt, rechtfertigt jedoch keinesfalls, diesem Film auch nur 2 Euro Leihgebühr zu entrichten.
Selbst den abgehärtetesten Trash-Fans ist dieser Brain-Fuck nicht zu empfehlen.
Einen Arschtritt hat sich (wie so oft) auch der Vermarkter M.I.B. verdient, der wieder einmal einen harmlosen Film nur als geschnittene Fassung in Deutschland rausbringt. Allmählich spiel ich mit dem Gedanken, Filme von M.I.B. zu boykottieren.
1,5/10