Review

Staffel 1 - 7/10

Staffel 1


Tacker und Abfucker

Nachdem das Konzept ursprünglich in UK und dann auch u.a. in Deutschland sehr gut aufging, ließen sich auch die Amerikaner nicht lange um ihre Version von „The Office“ bitten. 2005 gingen diese ersten sechs Episoden an den Start - und fast 200 sollten in den kommenden 9 Jahren darauf noch folgen. Die mit Abstand langlebigste und wohl auch beliebteste Version der universell zugänglichen Büro-Satire. Was man nach diesem Einstieg gar nicht allzu sattelfest hätte vermuten können, denn diese sind noch alles andere als perfekt und es sollten noch etliche Anpassungen folgen. Und dennoch kann man auch hier schon erahnen, worauf „The Office“ (US) in seinen besten Momente hinauslaufen könnte. Als bissige Büro-Comedy mit ein paar der kultigsten Figuren des Fernsehens und einem Chef, der einen in den Wahnsinn treiben kann…

Ganz ehrlich: hätte mich nach den ersten Folgen der drei berühmtesten „The Office“-Versionen (UK, US, D) jemand gefragt, welche davon am langlebigsten und erfolgreichsten würde, hätte ich nach dieser „Probestaffel“ wohl niemals auf die Ausgabe aus den Staaten getippt. Nicht dass diese 6 Episoden schlecht wären. Mit Themen wie Rassismus, Machotum, grauem Büroalltag und allgemeinen Patzern beim Chefsein gibt es schon hier genug Bekanntes und Wirksames. Ausserdem ist es natürlich ein Fest mittlerweile berühmte Gesichter und Namen wie Krasinski, Kaling oder Adams zu entdecken und einzuordnen. Nur setzen sowohl Vorbild aus dem Vereinigten Königreich als auch deutsche Version meiner Meinung nach viele Themen, Beziehungen und Charaktere noch besser um. Bis hier hin zumindest. Denn schon in der wesentlich aus- und umgebauten zweiten Staffel findet „The Office“ (US) dann langsam aber sicher zu seinem Charakter und seiner Identität. Laut lachen musste ich bei Carells cringy Ausführungen zu Themen wie unterschwelligem Bürorassismus, schlechten Witzen über und unpassenden Bemerkungen zu Frauen oder seinem komplett falschen Ehrgeiz samt Selbsteinschätzung dennoch schon jetzt. Und es deutet sich bereits hier eines der süßeren Büropärchen der TV-Landschaft an. 

Fazit: solider Start bzw. streng gesagt eher 6 „Probefolgen“ einer Serie, die noch wesentlich besser, sympathischer und berühmter werden sollte. Hier sind bisher nur Ansätze von der kommenden Größe zu sehen. Noch nicht auf „Stromberg“-Niveau. Dennoch vielversprechend. Und gar nicht allzu amerikanisch. Die deutsche Synchro ist leider schwach. (7/10)

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