Dieser Streifen läßt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück.
Die extrem platte Geschichte vom enttäuschten West-Jugendlichen, der in die ehemalige DDR kommt und dort mit den super beschmierten Kiddie-Rechten sympathisiert, ist leider von vorne bis hinten unglaubwürdig, vorhersehbar, klischeehaft und eindimensional. Das unvermeidliche Happy End, die beinahe unerträglichen Stereotypen und die zerfahrene Inszenierung passen da leider nur allzugut ins Bild.
Was diesen ersten Langfilm von Regisseur Mirko Borscht allerdings rettet, ist der gute (wenn auch teilweise zu dick auftragende) Hauptdarsteller und einige sehr gut funktionierende, emotional wirksame Szenen.
In seiner Gesamtheit wirkt der Film fast wie eine Theateraufführung, passend dazu auch der rote Vorhang am Ende des Films. Einige Darsteller agieren sehr übertrieben und wirken, als würden sie gerade ein Theaterstück in ihrer Schulaula vortragen (das wirkt mal interessant, mal völlig unpassend). Regie-Extravaganzen, wie die deplaziert wirkenden Traumsequenzen und künstlerisch verklärte Szenen, lassen den Film auch etwas Amateurhaft rüberkommen. Größtes Manko sind aber wahrscheinlich die teilweise ans Debile grenzenden Dialoge.
Trotz der ganzen negativen Punkte, finde ich den Film jedoch sehenswert. Teilweise - das muß man einfach so sagen - aus Trash-Gründen, teilweise, weil die Szenen wirklich Wirkung haben. Georg sieht mit dem halb abgesäbelten, blutigen Skalb schön kaputt aus. Das Skinhead-Besäufnis besitzt eine starke Bildsprache, und die wenigen brutalen Stellen (Steinkiefer) sind auch gut inszeniert.
Zu den Rechten im Film muß ich sagen, daß diese auf mich größtenteils lächerlich gewirkt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß so eine richtige Skinheadkultur aussieht? Die besagten Szenen wirken aber immer noch besser, als im grottenschlechten Oi! Warning.
Im Gesamtbild haben wir hier einen überambitionierten Streifen, welcher durch seine Machart und seine Aussage leider nur ein Teenie-Warnfilm mit Holzhammer-Methode ist (da muß ich jetzt unwillkürlich an die Neuverfilmung von Die Welle denken). Trotzdem besitzt Kombat Sechzehn einige gelungene Abschnitte und bekommt vor allem wegen des Darstellers von Georg 6/10
MovieMadness