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Eine Theatergruppe betreibt probehalber auf einem Inselfriedhof magische Rituale zwecks Untotenauferweckung, doch aus Spaß wird bald Ernst, denn die Leichen kommen tatsächlich aus den Gräbern und trachten nach dem Leben der Menschen.

Wer ein blutiges Zombiespektakel erwartet, wird derbe enttäuscht werden, denn die erste Stunde des Films wird mit der Bekanntmachung der Figuren und deren skurriler Handlungen verbracht. So führt die Theatergruppe magische Rituale auf dem Friedhof durch, wobei der Leiter für seine Schützlinge einen inszenierten Schocker bereithält, indem er zwei Kollegen aus den Gräbern schlüpfen lässt, alle faseln einigen Unfug und stellen allerlei Unsinn in der Holzhütte an wie z.B. die gespielte Hochzeit mit einem Leichnam. Die Figuren sind allesamt total überdreht und haben mit Normalbürgern nichts gemein. Die Darsteller spielen ihre Rollen entsprechend überzogen, wobei besonders der Theatergruppenleiter und die beiden von ihm als Zombies eingesetzten und deutlich als schwul erkennbaren Kollegen hervorstechen.
Nach dieser sehr komödiantischen ersten Stunde kommen dann die Untoten tatsächlich aus ihren Erdlöchern, die Protagonisten verschanzen sich in bekannter "Die Nacht der lebenden Toten"-Manier (ohne natürlich dessen Klasse zu erreichen) in der Hütte und alles endet in einem bösen, aber wenig überraschenden Schluss.
Die Masken der Zombies sind recht ordentlich und abwechslungsreich ausgefallen, ihre Bluttaten halten sich jedoch in Grenzen, denn wenn sie zur Tat schreiten, hält die Kamera lediglich das Endresultat, nicht aber explizit die Taten im Bild fest. Ansonsten schreiten sie, wie für ihre Gattung üblich, stupide durch die Gegend und klopfen an die verschanzte Holzhütte, wobei die echte Bedrohung aus ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit resultiert.
Wirklich überzeugend ist die unheimliche Athmosphäre, die der Film erzeugt. So spielt der Streifen ausschließlich in einer Nacht und ist in dunkle Bilder getaucht und die stimmige Musik zuzüglich der verzerrten Sounds sorgen für Spannung und Horrorfeeling. Zudem wird die typische 70er Gruselfilmstimmung versprüht.

Insgesamt funktioniert der Film weder als Komödie noch als Zombiestreifen so richtig, wer aber mit eher ungewöhnlichen Mitläufern von "Die Nacht der lebenden Toten" in ordentlicher 70er Athmosphäre etwas anfangen kann, kann ruhig einen Blick riskieren.

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