Früher oder später musste ich diesen Film sehen. Immerhin halte ich Tim Burton für einen der begabtesten und fantasievollsten Regisseure unserer Zeit. Andererseits habe ich schon so viel Schlechtes über den Film gehört, nicht zuletzt von Burton selbst, dem hiernach die Lust auf Big-Budget-Produktionen gehörig vergangen ist. Und von Remakes halte ich meistens sowieso nicht viel.
Das Ergebnis sieht entsprechend aus: Kein wirklich schlechter Film, denn er weiß stellenweise zu unterhalten, aber für einen Burton viel zu uninspiriert und im Vergleich zum Original überhaupt belanglos.
Leo Davidson verschlägt es hier also auf einen Planeten, auf dem nicht die Menschen, sondern die Affen die darwinistisch fittesten sind. Menschen werden als Vieh gehalten und auch entsprechend behandelt. Kein Wunder, dass es Davidson dort nicht so sehr gefällt und er auf schnellstem Weg wieder zurück zu seiner Crew will. Dummerweise sehen seine Artgenossen ihn als den vom Himmel gefallenen Messias, der ihnen einen Weg aus der Sklaverei zeigen wird.
Bleiben wir gleich beim Hauptdarsteller und seinem Charakter: Davidson ist unglaublich platt gezeichnet, will stur zurück auf seine geliebte Erde, kümmert sich dabei irgendwie gar nicht um das, was um ihn herum geschieht. Nicht mal darum, dass gleich zwei Weibchen unterschiedlicher Spezies total in ihn verschossen sind. Und so lustlos wie Davidson agiert dann eben auch Mark Wahlberg, dem die Rolle nun mal nichts abverlangt und der nicht wirklich Sympathiepunkte sammeln kann. Ganz anders fallen da die Affen auf, die überhaupt das Beste am ganzen Film sind. Das erste große Lob geht an die Kostümbildner, denn was man zu sehen bekommt, wirkt tatsächlich wie echte Affen, so detailgetreu sind die Darsteller eingepackt. Das zweite geht dann an eben jene eingepackten Darsteller, denn trotz den Masken haben sie genug Möglichkeit ihre Mimik zum Ausdruck zu bringen, aber auch durch die geniale Körpersprache, die sie erst wirklich zu Affen macht, die Affen aus den alten Filmen in den Schatten zu stellen. Besonders fallen hier Helena Bonham Carter als Ari und – die überragende Glanzleistung schlechthin – Tim Roth als General Thade auf.
Das war’s dann aber schon weitestgehend mit den positiven Aspekten. Die Handlung hat kaum mehr als schnelle Unterhaltung zu bieten und macht auch vor wirklich dämlichen Szenen nicht Halt (vor allem die Flucht durch die Schlafzimmer oder der kampfeslustige Junge, der natürlich im entscheidenden Moment mit dem Pferd umkippt). Einige gesellschaftskritische Seitenhiebe bezüglich Rassendenken oder Waffengewalt sind vorhanden, aber nichts, was nicht schon in den Originalen und da eben auch viel besser eingearbeitet war. Die Bedeutung von der heiligen Stätte Calima wird nach der Hälfte bereits endgültig gelüftet, aber das ist auch gut so, denn wenn man nur ein bisschen Ahnung vom alten Werk hat, sieht man das sowieso kommen. Die Endschlacht, die dann am Ende ansteht, kann aber auch nicht wirklich mitreißen, weil sie aus Kommerzgründen entsprechend harmlos gehalten wurde. Die böse Schlusspointe darf natürlich nicht fehlen, allerdings bin ich immer noch am Rätseln, ob sie überhaupt logisch zu erklären ist. Immerhin hat sie mich zum Lachen gebracht.
Passenderweise ist Danny Elfmans Musik genauso uninspiriert wie der Rest vom Film, nichts Hervorstechendes oder Mitreißendes, einfach abgespulter Standard.
Wie gesagt, als Popcornfilmchen ganz nett, aber es fehlt vollkommen die Magie, die man von Burton erwartet. Ein Glück, dass er sich von solchen Großproduktionen wieder abgewandt und seither der Welt Juwelen wie „Big Fish“ oder „Charlie and the Chocolate Factory“ beschert hat.