Review

Dies ist meiner Meinung nach der beste Horrorfilm zum Thema Werwolf, oder sollte ich besser Horrorkomödie sagen. Schon mit " Blues Brothers " feierte John Landis große Erfolge und da er ein großer Fan von " Der Wolfsmensch " ist, findet im Film auch eine Erwähnung, schrieb er das Drehbuch zu seinem zweiten Hit. Und dieser Film ist bis heute einmalig. Auch die sechzehn jahre später gedrehte Fortsetzung, konnte " American Werewolf " lange nicht das Wasser reichen. Selbst der amüsante " Werwolf von Tarker Mills " konnte da nichts mehr ausrichten. Zu diesem Thema gibt es bis heute Dutzende von Beiträgen. doch keiner will einem so im Gedächtnis haften bleiben.
Story:
Die beiden Kumpel David Kessler ( David Naughton ) und Jack Goodman ( Griffin Dunne ) machen eine zweimonatige Tour mit dem Rucksack. Dabei kommen sie auch durch das triste England. Auf dem einsamen Land kommen sie Nachts vom Weg ab. Plötzlich wird Jack von einem großen Tier angefallen und getötet. David wird nur leicht verletzt. Im Londoner Krankenhaus lernt er die Krankenschwester Alex ( Jenny Agutter ) kennen. Leider will ihm dort Niemand glauben, dass er von einem Tier angefallen wurde. Doch bald ist die erste Vollmondnacht und David verwandelt sich in einen blutdurstigen Werwolf, der sofort in London auf Opfersuche geht.

Landis hält hier perfekt die Balance zwischen Komödie und spannendem Horror. Man kann gleichzeitig herzhaft lachen, aber sich auch genauso gruseln. Vor allem die Anfangsszene im Moor ist an Spannung kaum noch zu überbieten. Auch sonst gibt es massig Schockeffekte, beim ersten Ansehen zuckt man nicht nur einmal zusammen und im Dunkeln sollte man diesen Film auch nicht ansehen. Zudem ist die Laufzeit des Filmes sehr kurz gehalten, gerade mal 92 Minuten lassen keine Längen zu und halten die Spannung trotz des vielen Humors, auf einem sehr hohen Niveau. Dafür sorgen nicht nur die atmosphärischen Morde, sondern auch die Alptraumszenen, welche David nach der Attacke bekommt. Dabei geht Landis ganz schön rabiat zur Sache. Die Morde werden zwar meist nur angedeutet, oder sind sehr schnell geschnitten, dafür hält er immer in Nahaufnahme auf die zerfleischten Körper drauf und auch die Traumszenen mit den Monstern sind nicht nur schockig, sondern auch sehr blutig geworden. Der Bodycount ist für diesen kurzen Beitrag recht beachtlich, wobei der Großteil der Morde nur im Off geschieht. Zwischendurch bekommt man dann wieder einen Mord zu sehen, wie den amüsanten Kopfabbeißer. Auch ist zu erwähnen, dass hier alles noch pure Handarbeit ist. Die Goreszenen, sowie das Make up sehen immer real aus und " American Werewolf " bietet eindeutig die beste Verwandlungsszene. Heute wird so etwas mit CGI gemacht, früher musste man die Haare noch ankleben, die Maske selbst anfertigen, aber gerade deshalb sieht der ganze Film so perfekt aus. Den Werwolf selbst bekommt man sehr selten zu Gesicht, aber wenn das Endresultat mal im Bild ist, so sieht man auch die brillante Arbeit der Maskenbildner. Sonst sehen die Viecher eher lächerlich aus, doch hier hat man den Werwolf sehr angsteinflößend produziert.
Obendrauf kommen noch die unheimlichen Kulissen, wie das nebelige Moor zu Beginn, oder gruselige Orte, wie die Londoner U-Bahn bei Nacht. England selbst wird hier von der tristesten Seite gezeigt. Es ist eisig kalt und auf dem Land regnet es in Strömen. Der Score bietet massenhaft unheimliche Sounds und untermalt die Spannung bestens.
Damit das Ganze doch nicht zu schlimm, oder gar bierernst daherkommt, wird sehr viel, eher britscher Humor, eingestreut. Die Dialogen tragen auch ihren Teil dazu bei und bieten einige witzige Sprüche. Selbst die Rückkehr des untoten Jack und den Anderen sorgt eher für Lacher, als für Grusel, was von Landis auch so gewollt ist.
David Naughton ist in der Hauptrolle als David zu sehen. Er agiert überzeugend, humorvoll und sehr sympatisch. Genauso Griffin Dunn, welcher hier auch als eine Art humorvoller Sidekick ( besonders als Untoter ) fungiert. Jenny Agutter ist auch ziemlich niedlich, der Rest des Feldes kommt auch sehr glaubwürdig daher.

Fazit:
Eindeutig der beste Beitrag zum Thema " Werwolf ". Der Storyaufbau ist sehr gelungen, zudem an Spannung kaum noch zu toppen. Das ganze Szenario ist absolut atmosphärisch geworden und bietet viele Schocks. Auch einige blutige Details sind mit von der Partie. Die Kulisse wird sehr unheimlich gehalten, der Score untermalt bestens. Die Darsteller machen allesamt einen tollen Job. Auf jeden Fall beim ersten Mal ansehen ein Nägelkauer, der Hochspannung anbieten kann. Verdient schon den Namen " Kult ".

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