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Oft ist es schwer eine gelungene Fortsetzung eines im Kino erfolgreich laufenden Filmes zu drehen, vor allem wenn es sich dabei um einen Gruselfilm handelt. Wir können deutlich das bei dem später gedrehten Poltergeist-Film von Tobe Hooper beobachten, dessen zweiter Teil von vielen Filmfreunden vehement kritisiert und als solcher geradezu abgelehnt wird.


Ich dagegen bin eigentlich schon immer ein Eigenbrödler gewesen und verlasse mich nur selten auf die Meinungen anderer, was solche Fortsetzungen betrifft... schließlich handelt es sich dabei immer auch um die Frage des persönlichen Geschmacks.

Bei Amityville 2 - Der Besessene denke ich, dass dieser Film eine wirklich gute und interessante Fortsetzung geworden ist, die Regisseur Daminao Damiani (was für ein Name^^) im Jahre 1984, also 5 Jahre nach dem Kinostart vom ersten Teil - Amityville Horror - auf den Zuschauer losließ. 
Gerade weil Damiani nicht versuchte eine Art von Neuinterpretation vom ersten Teil zu erstellen sondern begann die Geschichte um das Gruselhaus weiter zu spinnen und neue Ideen einfließen ließ.

Besonders gut haben mir die mir zumindest völlig unbekannten Darsteller gefallen, die auf jeden Fall eine natürliche Authentizität besitzen (besaßen) und somit es mir als Zuschauer ermöglichen sich in deren Lage hineinzuversetzen. Großartig dazu noch, dass es keine Darstellung einer perfekten Familie, wie bei den Freelings aus Poltergeist, ist, sondern ziemlich viele Spannungen und spürbare Aggressionen untereinander gibt, wo man beim erstmaligen Anschauen des Filmes nicht immer wirklich sicher ist, wie oder was als nächstes geschieht.

Unheimlich überzeugend fand ich Burt Young als den groben Familienvater Anthony Montelli... ein unsympathischer Typ, der klassische Typ eines Familientyrannen, der seine Kinder und sogar seine Frau schlägt und dem man wünscht, dass das Gruselhaus ihn irgendwie fertig macht.
Auch den Charakter des heranwachsenden Sohn Sonny, grandios verkörpert von Jack Magner, fand ich genial und wie er sich in diesem Film - Amityville 2 - Der Besessene - entwickelt.

Ich glaube nicht, dass ich denen zu viel verrate, die den Film (noch) nicht kennen, schließlich sagt doch der Filmtitel genug über den Inhalt dieses Filmes aus, wenn ich ganz besonders darauf eingehe, dass Magners Darstellung als Besessener gegen Ende des Filmes besonders beeindruckend ist. 
Sein breites unheilvolles, fast wahnsinniges Grinsen, wenn er hinter Gittern sitzt kann schon einem eine Gänsehaut verursachen...

Im Gegensatz zu Amityville Horror, also dem ersten Film einer inzwischen bis zum Erbrechen ausgeschlachteten Film-Reihe, die nunmehr 10 Filme umfasst, inklusive eines Remakes vom ersten Teil, setzte Damiani in diesem zweiten Teil auf eine Mischung aus Gruselfilm und Horror, der etwas härteren Gangart (ich sagte ja schon - im Gegensatz zum Ersten Teil), wobei er zum Glück darauf meiner Ansicht nach achtete, dass der Horror-Anteil nicht übertrieben wirkt. 
Auch in Amityville 2 - Der Besessene wurde großen Wert drauf gelegt, den Schrecken erst langsam aufzubauen, der ja dazu noch durch den schon angesprochenen tyrannischen Familienvater um einiges verstärkt wird und den Film immer mehr langsam aber sicher zu steigern, wobei zum Glück keine Langweile aufkommt, wenn es mal nicht zur Sache geht.

Mir persönlich gefällt dieser Film richtig gut, lädt er (mich jedenfalls) auch zum mehrmaligen Anschauen ein... Amityville 2 - Der Besessene ist also meiner Ansicht nach keiner dieser Filme, die man einmal sieht und danach weil man alles kennt an Schrecken einbüßt.

Sicher, man sollte ihn besser nicht mit dem ersten Film - Amityville Horror - vergleichen, hat er bis auf den Schauplatz - also das Gruselhaus - kaum noch etwas mit diesem zu tun... es ist ein eigenständiger Film, der nicht unbedingt an den ersten Teil anknüpft... sondern ihn auch von der Story her eher erweitert..

Ich finde, dass der Film Amityville 2 - Der Besessene gut und lohnenswert ist, sich ihn anzuschauen.
   
   

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