Die fiktive Geschichte findet in einem südamerikanischen Land statt. Das nicht genannte Land lebte jahrelang im Schrecken einer gnadenlosen Diktatur. Diese wurde glücklicherweise gestürzt und die jetzige Regierung ist eifrig nach der Suche der Übeltäter aus vergangenen Zeiten. Leute wie Paulina Escobar (Sigourney Weaver) hatten es während der Diktatur sehr schwer. Als Kämpferin gegen das Regime, wurde sie von Anhängern des Systems gefoltert, misshandelt und vergewaltigt.
Ihr Ehemann Gerardo Escobar (Stuart Wilson) arbeitet für die jetzige Regierung und ermittelt gegen die alte Regierung. Das ist Paulina gar nicht mal so recht, denn sie fürchtet sich immer noch. Die Jahre währende der Diktatur haben aus ihr ein psychisches Wrack gemacht. Sie ist zu keinem normalen Leben mehr richtig fähig. Niemand außer ihr Ehemann Gerardo, weiß von Paulinas Existenz und was ihr Geschehen ist. Optimal für Paulina wäre es, wenn es so bleiben würde.
Eines späten Abends hat Gerardo eine Autopanne und sein Auto bleibt liegen. Der Arzt Dr. Miranda (Ben Kingsley) gabelt den Fremden auf und fährt in nach Hause. Als Dank bittet Gerardo ihn kurz rein zu kommen. Paulina ist im Schlafzimmer und hört Mirandas Stimme. Sie glaubt den Schlimmsten ihrer Peiniger an seiner Stimme wieder erkannt zu haben. Obwohl sie ihn nie gesehen hat, da ihre Augen stets verbunden waren, ist sie sich absolut sicher ihren Peiniger erkannt zu haben.
Sie schlägt ihn nieder fesselt und knebelt ihn. Paulina will ein Geständnis. Miranda ist überrascht und versichert, dass sie ihn verwechselt. Gerardo steht zwischen den Stühlen. Einerseits möchte er seiner Frau glauben schenken, andererseits passt Dr. Miranda überhaupt nicht in das Profil dieses Tyrannen.
Kritik:
Polanskis Film findet zu 90 % im Haus von Paulina und Gerardo Escobar statt. Somit ist Der Tod und das Mädchen ein Kammerspiel, was ausschließlich von der Schauspielerischen Leistung und der Atmosphäre lebt.
In dieser besagten Nacht haben die Escobars keinen Strom, daher sind überall Kerzen anstatt elektrisches Licht. Das sorgt für eine schummrige Atmosphäre, die für den Film wie gemacht ist.
Polanski hat hier zwei verschiedene Meinungen eingebaut, die sehr extrem sind: Paulina, die von Mirandas Schuld überzeugt ist und ein Geständnis will. Und Dr. Miranda, der als Paulinas Gefangener seine Unschuld beteuert. Die Gerardo Rolle repräsentiert die Sicht des Zuschauers. Denn genau wie er ist der Zuschauer hin und her gerissen und weiß nicht wem er Glauben schenken soll.
Meine Minuspunkte: Bis der Film in Fahrt kommt dauert es ein wenig. Anfangs wird zu lang und zu oft diskutiert. Aber auch während der Handlung, ist es mir manchmal zu wenig Abwechslungsreich. Zu dem Zeitpunkt wenn die Story im vollen Gang ist, sind die Diskussionen zwischen Paulina und Gerardo auch nicht immer interessant.
Trotzdem bedeutet Der Tod und das Mädchen für mich ein atmosphärischer Thriller mit drei wunderbaren Schauspielern.