Wer mit dem Begriff "Nunsploitation" nichts anfangen kann, sollte dieses Review bitte nicht lesen!
Tipp: www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=55457
In Japan wurden nur sehr wenige Nunsploiter realisiert. Über WET & ROPE oder den wirklich sehenswerten CONVENT OF THE SCARED BEAST habe ich ja bereits einige Zeilen geschrieben.
So "schlimm" es auch tönen mag, (erstaunlich) viele japanische Zuschauer sahen/sehen halt lieber, wie eine junge Darstellerin in einer Schuluniform oder eine tätowierte Yakuza-Braut misshandelt wird...
Katsuhiko Fujii hat für die Nikkatsu-Studios einige "Pinku Eiga"-Filme realisiert. Für Genrekenner ist es mit Sicherheit nicht überraschend: Bis auf die Tatsache, dass viele der Darstellerinnen – wenn manchmal auch nur einige Sekunden lang – Nonnengewänder tragen, ist CONVENT ROPE HELL mit diversen seiner anderen Filme vergleichbar. So beginnt der Film mit einer typischen, ganz "normalen" Bondage-Szene, Sets und die Gesamtatmosphäre sind niemals mit beispielsweise einem der üblichen italienischen Nunsploitation-Filme der damaligen Zeit vergleichbar.
Sorry, aber ich kann einfach nicht anders, als eine Sequenz von CONVENT ROPE HELL detaillierter zu beschreiben (wer dies als Spoiler betrachtet oder rasch schockiert wird, sollte diesen Abschnitt unbedingt überspringen):
In Kreuzform wurde ein gläubiger Mann festgebunden. Links und rechts neben ihm befinden sich zwei Frauen. Die beiden Gottesdienerinnen wurden kniend geknebelt, so dass man jeweils eine lange Kerze in ihr Hinterteil stecken konnte. Eine weitere Nonne wird an der Decke des Raums aufgehängt, splitternackt (bis auf die Haube auf ihrem Kopf) wird sie ausgepeitscht. Kerzenwachs wird über die beiden anderen Frauen geträufelt, der Geistliche gezwungen, die dritte Nonne mit seiner Zunge zu befriedigen. Dies erregt sie so sehr, dass ihr Kopf kurze Zeit später in der Nähe seines Bauchnabels zu sehen ist...
Ähm, zum Glück kann jetzt niemand mein errötetes Gesicht sehen... Ich könnte echt nicht viele Filme aufzählen, die sleazigere Szenen bieten. Ja, einmal sind sogar – wenn auch nur aus ziemlich großer Entfernung – die Schamhaare einer Darstellerin zu sehen. Huch, da haben die zuständigen Behördenmitglieder von EIRIN (war Jahre lang für die Bildzensur in zahlreichen japanischen Filmen verantwortlich) offenbar gepennt! O.k., stimmt, ich hab ja auch fast nur auf die Kerzen geachtet...
Bis auf einige schlicht "unglaubliche" Filmminuten, ist CONVENT ROPE HELL jedoch leider nicht mehr, als ein durchschnittliches japanisches Sexfilmchen. Inhaltlich und was die technische Realisation betrifft, bietet der Film etliche Schwächen.
CONVENT ROPE HELL gehört definitiv nicht zu den besten Nunsploitation-Filmen, genauso wenig zu den sehenswertesten Pinku Eigas.
Für Genreliebhaber ist dieser sehr unbekannte Film natürlich trotzdem alles andere als uninteressant...
5,5 Punkte