Erst mit Absicht aufgrund von Desinteresse ignoriertes, dann bald schlichtweg entschwundenes Werk aus der Feder von Wong Jing, dass dieser angesichts des Chinesischen Neujahres im Frühling 1996 für das gar nicht mehr so zahlreich wartende heimische Publikum konzipiert hat. Wong übernimmt dabei wie gewohnt die führende Vorherrschaft gleich in mehreren Funktionen, übt auch hier den Part von Regisseur, Autor, Produzent und Darsteller, wenn dies auch nur als Cameo aus und lässt auch sonst seine übliche Maschinerie aus viel Ideen und trotzdem weniger Kreativität sprühen. In der Hundertschaft der filmographischen Erzeugnisse sticht diese vernachlässigte, auch als Fortune Most Talented Star betitelte Arbeit dennoch ein wenig nach außen hervor, wenn auch nur in seiner burlesken Travestie und dem Zeitpunkt des Geschehens, der kurz vor dem Handover '97 zurück nach China auch medial rasch voranschreitende Entwicklungen und Erschütterungen nahm:
Aufgrund Verbotes deswegen wird das im Himmel lebende Liebespaar Angel of Nine Heaven [ Christy Chung ] und Galan St. Michael [ Alan Tam ] aufgrund des Zuredens vom God of Wealth [ John Ching Tung ] vom King of Heaven [ Alan Tam ] aus der Welt der Seeligen und Heiligen auf die der Menschen verstoßen. Der ebenso in die junge Fee verliebte Windfall God [ Nat Chan, im rosa Pullunder und goldenen Strähnchen in zu langer Wallepracht ] will seine heimliche Herzensdame retten und folgt ihr auf die Erde, wo er sich die Masseurin Beautiful [ Anita Yuen ] als Führerin in der ihm fremden Welt sucht. Wie es sich bald herausstellt, ist Angel of Nine Heaven als Promotion Director des Casino MCC reinkarniert, in dessen Auftrag sie derzeit den Gambling Star Contest zum Küren eines neuen "Super Gambling Hero" austrägt. Windfall God meldet sich unter dem Namen Chiu Tak-nak bei dem Wettstreit an, sieht sich aber bald dem allseits gewitzten Konkurrenten Saur [ Shing Fui-on ] und dem Triaden Uncle Ugly Kwan [ Francis Ng ] gegenüber.
Basieren tut dies vom Titel und den weiteren Bezügen her auf einer damalig populären TV Game Show von Hauptakteur Nat Chan; was entsprechend in der sowieso schon dünnen Handlung auch einschneidende Form und im Grunde nur den Rahmen für ein Dutzend weiterer Spielaktivitäten, nur diesmal auf großer Leinwand annahm. Das gambling - Motiv, einer der mit offensichtlichsten Posten von Wongs Tätigkeit als nahezu Alleinunterhalter des Kantonesischen (Komödien)Kinos ab den frühen Achtzigern bis vor allem zur Jahrtausendwende, wird auch hier zahlreich als Ausrede für allerlei plumpe Scherze, überaus offensichtliche Parodien und dortig weiterhin plumper Scherze bedient. Wirklich wichtig ist die Anlage an gerade God of Gamblers (1989), dass in Bild und Ton und auch indirekt immer wieder mal gesucht wird, dabei sicherlich nicht, werden eher Sehnsüchte und Erinnerungen an bessere Tage als die nachhaltige Adelung durch den 'Großen Bruder' (bestimmt nicht im Geiste) erweckt.
Denn egal wie man es auch drehen und wenden mag, wird hier bloß und selbst das auf niederem Niveau die preiswerte und ebenso schnell heruntergekurbelte Unterhaltung für den flinken Mammon provoziert. Der Ton ist schnoddrig, sämtliche Szenen wirken wie improvisiert und rein auf das Füllen der Laufzeit und dies mit allerlei Ausreden besetzt; sei es um das Einbringen diverser Gastauftritte – wie gewohnt für Subgenre und Wong ist der Film mit tausend Gesichtern, darunter sehr viel Semiprominenz und teilweise auch Berühmtheiten wie Hacken Lee, Roman Tam, Michael Miu Kiu-wai, Kenny Bee, Eric Tsang, Anita Mui und Alan Tam belegt – , sei es um das schlichte Zitieren verbaler Kraftausdrücke oder visueller Anzüglichkeiten.
So richtig Lust und Laune auf Mehr macht dieser Ausreißer, der heutzutage ohne Bekanntheitsgrad, ohne guten Ruf sowieso, aber auch ohne kommerzielle Höhen behaftet ist, selbst im nostalgischen Nachhinein auch gar nicht. Das An- und Einspielen von mehr oder minder konkreten Seitenhieben auf die da gerade florierende Young & Dangerous Saga, den längst vergangenen Klassiker der Neujahrskomödien und gleichso benannten Kung Hei Fat Choy (1985) sowie eben der Fernsehsendung eines alternden Ex-Stars ist im Grunde mehr traurig oder peinlich und auch recht abstrakt als tatsächlich amüsant. Der Fantasyaspekt von Himmel, den Zwölf Zauberern, etlichen Gottheiten und den Glauben an diese Religiosität und anderen gefälligen Wertschätzungen und Huldigen zum Anreichern des persönlichen Glücks wird anfangs noch mit einer ebensolchen Szenerie im Wolkenfirmament – einer hellweißen Nebelkulisse – dargebracht, durch das baldige Verschwinden in bescheidener 'Erdendekoration' und gelangweilter Inszenierung im no good shot aber rasch wieder konterkariert.