Glücksfall der kantonesischen (Action)Komödie; ein überaus erfolgreiches Starvehikel für den ab 1990 omnipräsenten Stephen Chow, der sich als King of Comedy in dem Jahrzehnt in den Sphären als Kassenmagnet Nummer Eins bewegte. Dabei ist das Werk, als Startschuss einer Trilogie, vergleichsweise eher klein und im Nachhinein auch fast wie improvisiert wirkend, da wirklich locker vor sich hin treibend und so fast wie als Überraschungserfolg, als sleeper hit und nicht als von vornherein programmiertes Kommerzspektakel gehalten. Ein rundherum großes Vergnügen, dessen Witz und leichtes Bewusstsein damals im Ansatz durchaus öfters zum Vorschein, hier allerdings in der Blütezeit des Mo Lei Tau, der Nonsense Comedy doch tatsächlich mit am Besten zum Tragen kam. Cheap and cheerful, inspiriert von Hiding Out (1987) und Plain Clothes (1988), beides weitgehend unbekannten amerikanischen Komödien der grellbunten Achtziger:
Star Chow [ Stephen Chow ], angehendes Mitglied einer Spezialeinheit, wird von seinem Vorgesetzten "Scissor Legs" [ Barry Wong ] um einen eminent wichtigen Geheimauftrag gebeten. Während des Tages der Offenen Tür wurde dem kurz vor der Pension Stehenden die Dienstpistole von einer Schülergruppe geklaut, was sich weder gut in den Akten noch für das Ego macht. Chow soll sich als Jungspund getarnt und mit Unterstützung des Informanten Uncle Tat [ Ng Man-tat ] als Hausmeister in der zweiten Reihe in das Edinburgh College von Dekan Lam Cho-tung [ Paul Chun Pui ] und Oberlehrer Mr. Cheng [ Dennis Chan ] sowie der gestrengen Ms. Leung [ Kingdom Yuen ] begeben, um dort heimlich nach der Waffe zu fahnden und sie auch möglichst ohne Aufsehen zu akquirieren. Leider kann Chow vom Willen weder dem Unterricht noch vom Bildungsstand den Klausuren folgen, was prompt die Aufmerksamkeit der liebreizenden Tutorin Miss Ho [ Sharla Cheung Man ] und auch bald dessen eifersüchtigen Freundes, des Anti-Triad Inspectors Wong [ Karel Wong ] auf sich zieht. Zusätzlich wird auch Gangster und Waffengroßhändler Teddy Big [ Roy Cheung ] aufmerksam auf die Veränderungen vor und während des Pausengeschehens.
Hervorragend im Rampenlicht scheint dabei das frische Talent von Chow, der wie befreit mit dem Skript in Sachen Handlung und den grundsätzlichen Vorgaben der Situation umgeht. Mehr oder minder ist die Darstellung des Polizisten zurück in die Vergangenheit der Schulzeit komplett auf den Leib des damalig und das gesamte folgende Jahrzehnt immens Populären geschrieben und stellt mitentscheidend die Basis für das Gelingen des Filmes dar. Wichtig ist gerade die Veranstaltung in Sachen Sympathie und Timing, das Miteinander der Figuren, die sich gegenseitig in ihrer Rolle ergänzen statt einander auszustechen. Wie so häufig stellt die Paarung mit Ng Man-tat, der vom späten Ruhm extrem profitierte, aber ansonsten in seiner Filmographie auch durchaus anstrengend und absolut unlustig sein kann, hier mit die Basis für ein buddy picture der besseren Sorte dar.
Gewinnend ist besonders die Nuance des Geschehens, wird der Schauplatz klein und fast intim in seiner Begrenzung auf zumeist den Schulhof mit seinen verzweigten Treppengängen, den reihum verschlossenen Toren und der Lage abseits über der Stadt und so abseits der Gesellschaft, wie als eigener kleiner Stadtstaat, im Showdown dann als nahezu surreales Verkleidungsgelände mit Drehtüren und Abenteuerspielplatzanlage gehalten. Die Geschichte selber ist hanebüchen und gleichzeitig ansprechend im Extrem, wird doch mit der Rückkehr in den Hort früheren Grauens, nachträglich aber der Verklärung der Meisten, besonders der Älteren unter den Zuschauern gespielt. Die Schulzeit als rückwirkend unbeschwerte Phase, in der mittags nach fünf bis sechs Stunden schon Schluss mit all dem Stress und der Alltag im Gegensatz zum danach folgenden doch recht harmlosen, eigentlich unbeschwerten Natur war. Entsprechend dessen ist auch die Stimmung nicht der Bilder, aber des Geschehens hier angelegt; werden zwar eingangs die Momente vor und in der Klasse und das Treiben auf dem Schulhof mit Parodie und Analogie zum Gefängnisfilm versehen, ist dieser Blick aber auch mit dem besseren Wissen um seine wahre Bedeutung und zusätzlich mit emotionaler Verschönerung und nostalgischer Idealisierung, die selbst das rip-off Truant Hero (1992) noch auszeichnet, versehen.
So ist hier wie dort, in der Kopie ebenso wie in der direkten Fortsetzung Fight Back to School II (1992) die Bedrohung auch gar nicht in der Schule, die vielmehr die Trutzburg und so die Sicherheit darstellt, sondern immer von außen eindringend zu sehen. In allen drei Fällen in Form von Kriminalität und im Ausdruck von Triaden, was Anlass für das Zitieren von Regeln des Subgenre und deren abweichende Auflösung im neckischen Extrem, hier samt Verweis auf die Klassiker der Gattung und den Undercoverplot überhaupt ergibt. So reich an Zutaten unterschiedlichster Herkunft, von drolligen und überaus treffsicheren Gags meist gar visueller und so auch für westliche Zuschauer verständlicher Art über die schelmische Romanze plus gar einiger kleinerer und dafür überaus interessanter Actionszenen, ohne Mühen, ohne Ausschweife und trotzdem direkt auf den Punkt inszeniert.