Ein kleiner japanischer Supermarkt, der von dem kauzigen Ehepaar Mitsuya geleitet wird, ist Schauplatz extrem merkwürdiger Vorkommnisse: Nicht nur, dass die Besitzer offenkundig einen an der Waffel haben, in dem Schuppen scheint es außerdem zu spuken und jeder Kunde, der Waren im Wert von 666 oder 999 Yen kauft, gibt kurz darauf den Löffel ab. Die Teilzeit-Angestellte Nao und Ladenketten-Managerin Ryoko, die aufgrund einer umfassenden Inventur vor Ort ist, müssen bald schon am eigenen Leib erfahren, dass man sich dort buchstäblich zu Tode schuftet. Liegt etwa ein Fluch auf dem Drugstore...? "Cursed" beginnt mit einem ganz gut funktionierenden Schock, welcher der Bus-Szene aus "Final Destination" seinen Tribut zollt und Zuschauer-Erwartungen einigermaßen schürt. Tatsächlich hätte Yoshihiro Hoshinos Filmchen auch ein ganz passabler Feierabend-Gruseler werden können, wenn da nur nicht die eingesetzte Video-Fotografie wäre, die das gnadenlos niedrige Produktions-Budget zu jeder Zeit offen legt, denn das Ganze sieht wirklich sehr, sehr billig aus. Weiterhin scheint es so, als wollte der Regisseur und Co-Drehbuchautor auf Teufel komm raus die wirre Erzähl-Struktur der "Ju-on"-Streifen übertrumpfen, denn die einzelnen Episödchen mit ständig wechselndem Personal werden hier ebenso konfus und ohne klare Linie aneinandergereiht. Dass der ganze Spuk in seiner allerletzten Szene genau dort endet, wo er begonnen hat, und auf die Art eine inhaltliche Klammer um die nur schwer kategorisierbaren Ereignisse setzt (die eh kaum so wirklich etwas miteinander zu tun zu haben scheinen), macht das Ganze also nicht gerade zugänglicher. An eine korrekte Einführung der Identifikations-Figuren ist da gar nicht zu denken, und die wenigen Charaktere, die durchgängig On Screen auftauchen, sind dann auch größtenteils noch ausnehmend skurril, wenn nicht gar absurd gezeichnet... was der Nachvollziehbarkeit zusätzlich schadet. Zwar bemüht man sich um eine gewisse Atmosphäre und hat auch ein paar verstörende Momente auf Lager, aber so richtig stimmungsvoll ist das alles nicht geworden. Man merkt es, wirklich begeistert bin ich von "Cursed" nicht, zumal die Chose einige Anlaufzeit benötigt, um ihre einzelnen Set-Pieces in Gang zu bringen, aber ansonsten herzlich langweilig geraten ist. Ein paar wenige blutige Make Up-Effekte lassen dann zumindest die Hardcore-Horrorfans aufblicken, auch wenn die verquaste Handlung ansonsten mächtig durchhängt. Fazit: J-Horror in der Aldi-Variante.
4/10