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Der frustrierte Lehrer einer Militärakademie der US Navy Seals beneidet einen entfernten Kollegen um dessen öffentlichen Ruhm als Autor von Militärfachbüchern und entwickelt dabei einen manischen Zerstörungstrieb. Dass viele seiner ehemaligen Schüler bei der Entschärfung seiner verzwickten High-Tech-Sprengsätze den Tod finden, scheint ihn nicht weiter zu berühren, gilt sein Hauptaugenmerk doch eher der fachlichen Vernichtung des Sachbuchautors John Pierce, dem er die Gefährlichkeit seines vieldiskutierten Bestsellers "The Final Cut" nachweisen will.
THE FINAL CUT ist auch der Titel dieser kanadischen Mountywood Produktion, die den Kern der dramaturgischen Problemstellung wieder einmal, wie im kanadischen Film üblich, nach Süden verschiebt und kurzerhand das US Schwesterchen Seattle zur "Mega Stadt" erhebt. Dabei hat Mountywood Vancouver nur relativ wenig Ähnlichkeit mit der Perle am Puget Sound, aber für eine Rezensentengeneration, die beim Anblick der Skyline von Vancouver fast schon reflexhaft auf "New York" erkennt und irgendwann mal gelernt hat, dass alle amerikanischen Städte gleich aussehen, wird das unbeholfene Verwechslungsspiel von THE FINAL CUT - TÖDLICHES RISIKO wohl akzeptabel sein.
Das Profil und Konfliktpotential der Charaktere dieses melancholischen Bombenthrillers schwankt irgendwo zwischen Kindergartenanimositäten und Irrenhaus. Überraschend ist dabei nur, dass der Graurücken Pierce bei all dem Stress noch Zeit und Muße für erotische Eskapaden findet. THE FINAL CUT ist der erste mir bekannte Film, der für Frauen die Rolle der zur Hölle fahrenden Bombenexpertin vorsieht. Der Thrill entsteht dabei hauptsächlich durch die direkte Konfrontation mit den verwirrenden Meisterwerken des Bombenlegers Forsyth. Denn hier besteht für unbedarfte Zuschauer und Zuschauerinnen die Gewissheit durch etwaiges interaktives Eingreifen selbst in die Luft zu fliegen...

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