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Die junge Schwestern-Schülerin Isabelle arbeit als Praktikantin in einem angesehenen Krankenhaus. Da sie aufgrund eines Ohr-Leidens unter Gleichgewichts-Störungen und Schwindel-Anfällen leidet und demnach Probleme hat, sich auf den Beinen zu halten, erhält sie von dem attraktiven Anästhesisten Philipp in Anlehnung an das tapsige kleine Disney-Reh den Spitznamen "Bambi" (nun ja, immer noch besser, als wenn er sie "Trümmer-Lotte" genannt hätte). Nach kurzer Zeit hegt "Bambi" allerdings den Verdacht, dass mit dem smarten Jung-Arzt irgendetwas nicht ganz koscher zu sein scheint, denn es kommt immer wieder zu merkwürdigen Zwischenfällen im OP und es verschwinden ständig Betäubungs-Mittel aus dem Medikamenten-Schrank. Als dann einige Patientinnen während der Nachtschicht spurlos verschwinden, schnüffelt "Bambi" auf eigene Faust in der Angelegenheit rum und entdeckt, dass Dr. Philipp doch nicht der blütenreine Saubermann ist, für den ihn alle halten... Man sollte annehmen, dass Horrorfilme, die im Hospital spielen, es eigentlich per se leichter haben müssten, ihr Publikum für sich zu gewinnen, denn wer gruselt sich bitteschön nicht vor den sterilen Klinik-Sets oder bekommt beim Gedanken daran, was einige Ärzte so an unethischem Schweinkram mit ihren Patienten treiben, kein ungutes Gefühl in der Magengegend? Regisseur und Co-Drehbuchautor Gilles Merchand ist dann auch merklich um eine gewisse Glaubwürdigkeit bemüht gewesen, die anderen Streifen identischer Couleur ja zumeist ein wenig abgeht, und entwirft innerhalb seiner Geschichte ein durchaus nicht unrealistisches Schreckens-Szenario. Demnach hat man es bei "Wer tötete Bambi?" zur Abwechslung also mal nicht mit einer ach so typischen Mad Scientist-Mär oder einer modernisierten "Frankenstein"-Variante zu tun, sondern eher mit einem leisen Thriller, der recht subtil an den Nerven zerren und so für kribbelige Unterhaltung sorgen möchte. Nun ja, das alles spräche prinzipiell nicht gegen dieses unscheinbare, kleine Filmchen... wenn denn da nicht auch die Spannung nur auf mächtig kleiner Flamme köcheln würde. Auf die gängigen Regeln des Genres hat Merchand nämlich allem Anschein nach gepflegt gepfiffen und stattdessen nach der gängiger Arthouse-Manier mal eben die zwar einigermaßen sorgsam gezeichneten, aber dennoch uninteressanten Charaktere in den Mittelpunkt seiner unspektakulären Inszenierung gestellt. Dass es sich hingegen auch mal lohnen könnte, den Arsch hochzukriegen und die Handlung ein wenig flotter voranzutreiben, ist ihm dabei jedoch nicht in den Sinn gekommen. So spult sich die Geschichte leider völlig überraschungsfrei vor dem Zuschauer ab und sämtliche Fragen, die zum munteren Rätselraten animieren könnten, werden bereits innerhalb der ersten Viertelstunde beantwortet. Der Grusel-Gehalt der restlichen 90 Minuten Laufzeit ist demnach ganz, ganz gering und das Hin und Her zwischen der Schwestern-Aspirantin und dem verkommenen Arzt kennzeichnet diesen Streifen dann letztendlich auch eher als zähes Melodrama... nun ja, Chance vertan, würde ich da sagen...

3/10

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