Review

Zwischen Voodoo und Romero


It's Hammer-Time!!! „Plague of the Zombies“ erschien zwei Jahre vor (!) Romeros Startschuss für moderne Zombies „Night of the Living Dead“ - und wird dennoch nie ansatzweise in einem Atemzug mit diesem oder der (zweiten) Geburtsstunde dieses Subgenres genannt. Warum? Weil Hammer sich mit diesem Leckerbissen definitiv noch näher an Voodoo-Klassikern a la „I Walked With a Zombie“ befand als an allseits bekannten Menschenfressern der Neuzeit. Und dennoch ist diese untote Gothic-Plage ein britisches Eigengewächs, das man als Fan von faulenden Wiedergängern definitiv gesehen haben sollte. Ein distinguierter Klassiker, der sich gewaschen hat. Erzählt wird von einem Arzt und Wissenschaftler, der mit seiner schönen Tochter zu einem alten Schüler von ihm in ein abgelegenes Dorf reist, wo immer mehr Bürger unter seltsamen Umständen sterben - doch die Särge dennoch leer bleiben! 

„The Plague of the Zombies“ ist Hammer durch und durch, tolles Originalprogramm in deren sich sonst oft eher ein Beispiel an alten Universal-Klassikern nehmenden Katalog. Die Ladies sind zum Dahinschmelzen, die Kulissen über jeden Zweifel erhaben, alles ist durchtränkt von Klasse und Stilbewusstsein. Wie es sich bei den Hammer-Studios eben gehört(e). Es werden clever alte und neue Zombiemotive kombiniert, André Morell spielt den intelligenten und mutigen Professor als bravuröse, charismatische Mischung aus Sherlock Holmes und Peter Cushing. Und wenn sich die famos (besser als bei Romero!) geschminkten Untoten dann schließlich gespenstig aus ihren Gräbern erheben und in den Minen des eigentlichen Bösewichts Strafarbeit verrichten müssen, dann zählt das für meinen Geschmack zum Atmosphärischsten und Feinsten, was das Studio je auf die Leinwand gebracht hat. Lees Dracula inklusive. Ein paar Pacingprobleme sollten bei eh nur 90 Minuten Laufzeit zwar nicht sein und das Schauspiel kann für unerfahrenere Gucker definitiv hölzern wirken - aber für Hammer-Aficionados gibt’s um diese knackige Zombie-Übergangsphase schlicht kein Vorbei. 

Fazit: ein Zombie-Hammer mit Stil, Grusel und Anstand. Wunderschön und waschechter, klassischer Horror! 

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