Nach meiner ersten Begegnung mit einem Hammerfilm „Dr. Jekyll & Schwester Hyde“ und „Grab der blutigen Mumie“, die ich eher mittelmäßig fand, hab ich nun die grösste Rarirät im Hammeruniversum hinter mir und muss sagen, dass dieser klassische Zombiefilm ein wahrer Hingucker ist.
Dr. Peter Thompson ist ein junger Arzt in der englischen Provinzstadt Cornwall, in der in geraumer Zeit eine unerklärliche Krankheit den Bewohner zu schaffen macht. Im Zuge der Ratlosigkeit bittet er seinen früheren Kollegen Sir James Forbes um Hilfe. Dr. Forbes reist mit seiner Tochter in das besagte Dorf und müssen schon bei ihrer Ankunft ungehemmte Antisymphatien der Einwohner ernten, da der Bruder eines Verstorbenen sie schuldig spricht, des Bruders Grab in den Fluss fallen gelassen zu haben, nachdem sie mit ihrer Kutsche den Begräbnisgang gekreuzt hatten. Auch der junge Arzt verweilt ebenfalls unter einem sinkendem Stern, so sind die Bewohner erbost über die unerklärlichen Sterbefälle ihrer Verwandten und machen ihn dafür verantwortlich. Auch die Frau des jungen Arztes scheint schon zu kränkeln, so machen sich beide Ärzte auf, diese rätselhafte Ereignisse aufzudecken. Die Spur führt letztendlich zum Ortsmächtigsten, Graf Hamilton, dem man nachgesagt Woodoopraktiken zu vollführen.
„Nächte des Grauens“, der 1966 erschien, ist wohl der letzte seiner Art, bevor Romero 1968 mit „Night of the living dead“ die Zombies zu menschenfressenden Monstern verkommen ließ. So stellt „Nächte des Grauens“ eine wahre Rarität dar, von der Thematik her ähnlich wie in „White Zombie“(1932), werden die Toten durch Vodoo ins Leben zurückgeholt um als willenlose Sklaven zu arbeiten. Wie gewohnt erleben wir Hammertypisch stimmige Sets, Kulissen und Szenarien, die man mit dem Wort „atmosphärisch“ wohl nicht besser beschreiben könnte. Klassischer Gothic – Horror im Untotengewand, der sich als letzter seiner Art, durch weitesgehend Grusel auszeichnet und nicht wie in seinen Nachgängern, der Gore dominiert. Sofern ich da richtig liege, ist „Nächte des Grauens“, der wohl erste Zombiefilm, der die Toten wortwörtlich aus den Gräbern steigen ließ, wie wir es vor allem bei italienischen Beiträgen gewohnt sind. Zwar verbreiten die Zombies weniger Schrecken, als jene in „Night of the living dead“ so war aber das Zombie – Make – Up bei diesem Film, weitaus verwester und stimmiger anzusehen.
Fazit:
Erstklassiger Zombiefilm der alten Sorte mit großartigen Kulissen und gut spielenden Schauspielern, der auch ohne viel Blut und Gemetzel herausragend gut funktioniert. Bitte mehr davon!
9/10