In einer staubtrockenen, verkommenen Bananenrepublik leben Mario (Yves Montand), Bimba (Peter van Eyck) und Luigi (Folco Lulli). Ihr Traum ist es, genug Geld zu haben, um abzuhauen. Ähnlich sieht es auch mit Jo (Charles Vanel) aus, der abgebrannt mit dem Flieger ankommt und sich mit Mario anfreundet, der ebenfalls aus Paris stammt.
Da sucht ein Ölkonzern vier Lastwagenfahrer, die in billigen Lastwagen eine Ladung Nitroglyzerin zu einer brennenden Ölquelle fahren - ein Himmelfahrtskommando. Die vier Männer machen sich dennoch auf den langen Weg zur Ölquelle. Doch es kommt zu ungeahnten Hindernissen, und irgendwann liegen die Nerven völlig blank. Die pure Angst ergreift von den vieren Besitz, und es scheint fraglich, ob überhaupt jemand lebend ankommen wird...
Henri-Georges Clouzot - ein viel zu wenig anerkanntes Genie, dessen Filme viel zu selten im Fernsehen oder sonstwo laufen. Vermutlich ist er deshalb nicht so populär, weil seine Filme sehr pessimistisch, teils zynisch sind und dem üblichen Hollywoodkitsch eine Welt entgegensetzen, in der der Mensch in seiner ganzen Verlorenheit unbarmherzig dargestellt wird, ohne daß von irgendeiner Seite Rettung zu erwarten ist. So auch sein Meisterwerk "La salaire de la peur/Lohn der Angst". Was so ruhig und entspannt zu beginnen scheint, entwickelt sich zu einem düsteren Psychogramm - wobei die Spannung trotz des intellektuellen Anspruchs nicht zu kurz kommt, ganz im Gegenteil! Jeder stelle sich selbst einmal vor: Man fährt mit einem Wagen durch die Gegend, der bei der geringsten Erschütterung möglicherweise explodiert. Diesen seelischen Beklemmungszustand erfaßt Clouzot jedoch nicht mit pathetischer Anteilnahme, sondern wie ein kühler Beobachter mit einem besonderem Blick für kleine, aussagekräftige Details. Die Bilder des Films sind einmalig: In einem zerklüfteten, unbelebten Niemandsland sehen sich die vier Fahrer mit ihrer Angst alleingelassen, worauf es zu Ausbrüchen von Haß und Aggression kommt, die auch dem Zuschauer innerlich stark zusetzen. Von den Schauspielern, vor allem Montand und Vanel, ist dies großartig umgesetzt. Dieses Meisterwerk bietet mehr als eine Szene, die man nie mehr vergessen wird. Düsterer und grimmiger geht's kaum noch. Unbedingt anschauen!