Es ist wohl an der Zeit Deutsche Debilo-Komödien im Stile von "Erkan & Stefan", die "7 Zwerge" und wie sie alle heißen, mit ganz anderen Augen zu sehen. Sie alle sind wahre Meisterwerke (sowohl optisch als auch inhaltlich) im Vergleich zu dem, was Thomas Frydetzki sich erdreistet hier als Film zu zeigen. Das ist ein eindeutiger Tiefpunkt des deutschen Kinos. Ich hatte bisher wirklich nur sehr selten den Wunsch, während eines Films, den Kinosaal zu verlassen, nun hier war ich wirklich dicht davor und das zum ersten mal nach circa 5 Minuten.
Ich werde versuchen die Handlung, naja, das was Thomas Frydetzki als solche sieht, hier mal eben zusammen zufassen. Deshalb:
SPOILER:
Max und Moritz sind 13 und 15, leben in Hamburg und ficken, saufen und klauen. Ihre Mutter ist eine versoffene Nutte, die jeden drüber steigen lässt und die einzige die was von den Jungs hält, ist eine Sozialarbeiterin, die dafür blöd wie noch mal was ist. Als die Jungs dabei erwischt werden, wie sie sich besoffen in einem geklauten Auto von den Töchtern des Bürgermeisters einen runterholen lassen, müssen sie zur Höchststrafe in ein Umerziehungscamp in den Osten, nach Thüringen. Das wird von zwei schwulen Ex-NVA Soldaten geleitet. Max und Moritz werden in die Vorzüge des Kommunismus eingeführt, klauen einem Zuhälter den Ferrari, werden von Polizisten misshandelt und lernen Schießen.
Der faschistische Zuhälter aus dem Westen greift sie auf, misshandelt die beiden aufs übelste. Anschließen erschießt er eine seiner Nutten, während Max und Moritz ihre Sozialarbeiterin im Schlaf vergewaltigen, was der aber gefällt. Max und Moritz erschießen den Zuhälter mit Kalaschnikows und werden anschließend auf einer Landstraße von einem Bayer aus einem Wohnmobil heraus erschossen, ehe sie in den Himmel auffahren.
Ok, selbst wenn ich mal davon ausgehe, dass der Film als sozialkritische Aussage verstanden werden will, was ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen kann, gibt es nur ein Fazit: er scheitert kläglichst. Vielmehr möchte der Film provozieren, jede Szene, jede neue Schwachsinnsidee schreit einem förmlich entgegen "Hey, du Spießer Arsch, ich bin provokant, erkenne mich als Kunst, ich zeige dir wie toll deutsche Film provozieren können!". Das einzige was der Film dabei provoziert sind Mitleid (für die Macher und Darsteller), Unverständnis (für die Macher und Darsteller), Wut (weil man Geld für diesen Mist ausgegeben hat), Angst (das die Macher noch mal von irgendeiner Filmförderung Geld bekommen und einen weiteren Film drehen könnten), Muskelkater (vom vielen auf die Uhr schauen) und natürlich ein mitleidiges Lächeln (natürlich wieder für die Macher und die Darsteller).
Es ist wirklich unglaublich wie schlicht und peinlich hier versucht wird alles was nur geht in eine Handlung zu stecken, die nie eine Handlung ist. Zudem sollte der Regisseur mal dringend seine Einstellung zu Frauen überprüfen, denn die werden hier nur als Sexbesessene Nutten gezeigt, die für Geld mit jedem in die Kiste springen, nichts dagegen haben wie Dreck behandelt zu werden und auch nichts gegen eine Vergewaltigung haben.
Dazu gibt es noch die zwei wohl klischeehaftesten Schwulen seit Langem, die dämlichsten Cops seit Langem und den dämlichsten Zuhälter seit Lotto King Karl der "Letzte Lude" war.
Ben Becker kann als einziger noch so etwas wie Pluspunkte sammeln. Er spielt den Zuhälter zwar dermaßen übertrieben, aber wenigstens ist es ihm vergönnt Max und Moritz zu quälen, was sich nach spätestens 15 Minuten Laufzeit des Films auch der letzte im Kinosaal von ganzem Herzen wünscht.
Ansonsten blamieren sich Kathy "Walther" Karrenbauer als versoffene, rumhurende Mutter von Max und Moritz, Sebastian Krumbiegel (ja, der dicke rothaarige von den Prinzen) als Schwuler EX-NVA Soldat, Franziska Petri als engelsgleiche Sozialarbeiterin, die zum Dank im Schlaf von Max und Moritz vergewaltigt wird und etliche mehr.
Gedreht wurde übrigens mit einer DV Kamera und die Optik sieht einfach nur billig und peinlich aus. Da habe ich eindeutig schon besser gefilmte Urlaubsvideos gesehen.
"Max & Moritz Reloaded" ist so etwas wie der Bodensatz des Deutschen Films, ein Stück Film, dass besser nie ans Tageslicht gekommen wäre und irgendwo zwischen „Nick Knatterton“ und dem Slatko Film in einer Abstellkammer vor sich hinstauben sollte, in der Hoffnung, dass es vergessen wird. Einer der schlechtesten Filme die ich jemals gesehen habe. 1 von 10 Punkten.