Spannender, nihilistischer Actionthriller-Roadmovie mit einem überragenden Rutger Hauer, der leider durch einige Mängel auf der narrativen Ebene und unlogische Momente viel an Potential verschenkt.
Im Grunde ist die Story ganz simpel: Autofahrer nimmt Anhalter mit, Anhalter ist das skrupellose Böse und ruht nicht, bis der Fahrer in den Wahnsinn getrieben wurde.
In den ersten zwei Dritteln des Films kann diese simple Story perfekt unterhalten, karge Wüste, Hitze, ein unbarmherziger, cooler Psychopath - was will man mehr? Auch der zunehmende moralische Verfall der Hauptfigur wird ansprechend inszeniert. Aber irgendwann stellt sich so langsam Ernüchterung ein. Abgesehen von einigen Logik- und Filmfehlern im Allgemeinen, findet sich der Regisseur zu schnell mit den immer gleichen Werkzeugen ab: Ab hier befindet sich Hitcher im kreativen Leerlauf. Ständig dieselben Szenen, ständig derselbe eindimensionale Spannungsaufbau, keine Neuerungen und ein insgesamt enttäuschend plakatives Ende. Das musste nicht sein - aus diesem Fundament hätte man ein Burj Dubai bauen können, am Ende steht ein ambitionierter Berliner Flughafen, dessen überlange Eröffnung zu Beginn köstlich unterhalten konnte, den Film am Ende aber nur noch gerade so ins Ziel rettet.
7/10