Hitcher, der Highway Killer (1986)

Rutger Hauer kann's am besten

Zugegeben, Remakes sind gelegentlich dynamischer, effektgeladener, durchdachter und vor allem marktschreierischer als die Originale. Wenn man zum Beispiel an The Hills Have Eyes (Oder auch Texas Chainsaw Massacre) denkt, der ein sehr gutes Remake erfahren hat, das ich persönlich noch besser als Wes Cravens Original finde, erwartet man mittlerweile schon etwas mehr von einem Remake. So auch bei Hitcher - Der Highwaykiller.

Ich sah das Remake zuerst und war recht begeistert von dem Film. Als ich dann sah, dass Rutger Hauer im Original mitspielt und die Story auch ein wenig anders ist, wollte ich den Film natürlich sofort begutachten. So geschah es dann auch:

Hitcher präsentiert sich, anders als sein Sequel als kein typischer "Teenies in der Wüste" - Horror sondern spielt mit Ängsten einsamer Situationen der Auslieferung. Ein junger Bursche, Jim (Christopher Thomas Howell), liefert einen etwas betagten Caddilac nach Kalifornien und ist so weit hellauf begeistert, wenn auch leicht gelangweilt. In einer regnerischen Nacht liest er dann den Hitcher (Rutger Hauer) auf, der - wie zumindest der junge Mann vermutet - eine Panne hat. Schnell stellt sich raus, dass der Hitcher deutlich mehr will als einen Benzinkanister - er will töten und das nur zum Spaß.

Es beginnt eine stetige Jagd zwischen Hitcher und dem Jim (der sich mehr und mehr selbstbewusst gibt und mit Waffen langsam umzugehen weiß). Die gesamte Polizei wird vom Hitcher gejagt (und später auch umgekehrt) und es ergibt sich eine explosive Mischung aus Horror und typischer Cops vs. Bad Guy Story. Ich habe selten so schöne Stunts und so rasante Verfolgungsjagden gesehen wie hier. Alles scheint zu stimmen....und es scheint nicht nur so.

Was hier geliefert wird ist 90 Minuten Unterhaltung vom Feinsten und ein psychologischer Abgrund zwischen Täter und Opfer tut sich auf. Die Verhaltensmuster sollen oftmals andeuten, dass sich zwischen dem Hitcher und Jim ein Verhältnis entwickelt, obwohl sie sich nur immer dann kurz sehen, wenn Leute umkommen. Der Hitcher spielt mit so gut wie allen Beteiligten des Films nur ein Spiel, sodass nie ganz klar ist, ob eine Festnahme nicht nur ein Teil seines Plans ist.

Rutger Hauer kommt absolut eindrucksvoll als Urgewalt des Actionkinos auf den Bildschirm geflogen und liefert eine Show, die ihresgleichen sucht. Die Schauspielleistung von Howell ist ebenfalls nicht zu verachten. Man identifiziert sich schnell mit ihm und er bringt so gut wie jede Gefühlsregung überzeugend rüber.

Dieser Film bekommt 10/10 Punkten,

dem Remake würde ich 8/10 geben.