Die amerikanischen Straßen sind immer wieder für eine Geschichte gut. Ob man sich nun verfährt, dem falschen den Stinkefinger zeigt, oder netterweise einen Tramper mitnimmt, irgendwie ist man fast immer am Arsch. Hitcher, der Highwaykiller erzählt vom psychopathischen Anhalter, der ohne viel Background gerne töten mag. Glücklicherweise wird daraus nicht einfach nur ein simpler Slasher. Der junge Jim bietet dem Hitcher freundlicherweise eine Mitfahrgelegenheit und bereut diese Nettigkeit bald, als der Killer ihn zum Objekt eines sadistischen Spieles macht, bei dem die Polizei schließlich sogar ihn für den gesuchten Serienmörder hält.
Es entwickelt sich ein Psychothriller der besonderen Art, bei dem sich eine verzweifelte emotionale Achterbahnfahrt entwickelt. Aus dem schlichten Roadmovie wird Flucht und Jagd, Angst und Überlebenskampf bis zur Verzweiflung. Wenige zähflüssige Stellen werden durch das überzeugende Spiel Rutger Hauers überdeckt. Dies nebst wirklich fiesen Einfällen hat den ebenso mit ganz guten Actioneinlagen gespickten Hitcher, der Highwaykiller zu einer Genrerefrenz gemacht, die sich in Filmen wie Midnight Ride, Kalifornia oder inzwischen auch einem Remake niedergeschlagen haben.
Ob Hitcher, der Highwaykiller daher wirklich nur ein absoluter Insidertip ist, wage ich anzuzweifeln. Als Kultstreifen mit Ecken und Kanten, die man Robert Harmon für sein Spielfilmdebüt jedoch nicht übel nehmen kann, gehört er jedenfalls zu der Sorte Kino, die man mal gesehen haben sollte.