Selten war ich von einem Film so beeindruckt, wie von Robert Harmons Regiedebüt. The Hitcher ist ein Meisterwerk, bei dem alles stimmt.Die Bilder sind atemberaubend. Wunderschöne Landschaftsaufnahmen wechseln mit extremen Close-ups, die Kamera von John Seale verhält sich großteils unauffällig und setzt sich dann wiederum genial selbst in Szene.Beispiel: Nachdem der Hitcher aus dem fahrenden Auto gestoßen wurde,fährt die Kamera dicht über dem Asphalt auf ihn,der sich gerade wieder erhebt, zu,steigt auf und endet mit einem Close-up seines Gesichts.
Mark Ishams Musik ist unaufdringlich bis ruhig und schafft eine Atmosphäre, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Die Schauspieler stehen dem in nichts nach,allen voran ein Rutger Hauer, der mit einer der textärmsten Rollen, die wohl beeindruckendste Leistung seiner Karriere vollbringt. Unglaublich seine Mimik in der Szene nach der Verhaftung, als ihm Jim Halsey zuerst die Hand reicht und anschließend ins Gesicht spuckt. Ein noch junger C. Thomas Howell spielt überzeugend und ich hätte jede Wette angenommen(und verloren), dass ihm eine steile Karriere bevorsteht.
Auch Robert Harmon, der all dies zu einem genialen Ganzen zusammenfügte, konnte darauf nicht aufbauen und erreichte nie wieder diese Qualität.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass dieses Meisterwerk, gedreht im Breitbildformat, auf Video nicht dieselbe Wirkung erzielt, wie im Kino, was einerseits natürlich am Bildformat liegt, andererseits auch am Ton, der auf Kassette nur in Mono und auf der DVD in einem scheußlichen Pseudo-Stereo vorhanden ist. Da der Film ohnehin nicht sehr dialoglastig ist empfehle ich jedem, der der englischen Sprache mächtig ist, den Griff zur US-DVD.